unbekannt – Die zehen gebot unseres herren.

Anfang des sechzehnten Jahrhunderts.

Aus einer Breslauer Handschrift.

EInen got den sol wir eren,
bei seinem namen nummere sweren,
got haben lieb von herzen grund,
sein namen nicht eitel nemen in mund.
Got genade uns.

Den heiligen tag halten feier und here,
vater und muter die sol wir eren,
nieand morgen ist gottes bevelen,
auch nieant das seine stelen.
Got genade uns.

In unkeuscheit mit nicht leben,
falsch gezeugniß auch nicht geben,
eines anderen egenoß nicht begeren,
fremdes gutes und ere emperen.
Got genade uns.

Das sein al die zehen gebot,,
daß wir sie halten, das helfe uns got,
so sein wir freilich unverloren:
halte wir sie, got lat sein zoren.
Got genade uns.

Eher wir von hinnen scheiden,
verleih uns allen reu und leide,
durch dein marter und sterben am kreuze
gnade, herre, und derbarm dich heute.
Got genade uns.

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