Unbekannt – Crux fidelis (Niedersächsischer Gesang aus dem 15. Jahrhundert)

(Michaelis-Brüder zu Rostock, 15. Jahrhunder)

DEr werlde wollust du verlate
unde dy nu meer to gade kere.
der werlde losheit hebbe an hate
Jesus syne sede lere.
de sik arm huden hefft getoget
dem elenden to genoget.

Euen komelik du dy mate
synen seden unde gheuere.
aller twedracht is ene sake
in den seden misgebere.
achte nicht der werlde rikegud
men sachte dynen dalen moet.

Dreech dy nicht up dine vrunde
verheff dy nicht an eddelicheyt
steedes ware dy vor de sunde
medelidich an drouicheyt
betrachte Christus synen doet
he hefft dy gemaket syn genoet.

An der tiit/ de gade behagede
is de sone dale gestegen
uth dem schote synes vaders
an de mynscheit sik gheulegen.
nichtes syner is vergeuen
dat he was is he gebleuen.

Sterfflik/ lidelik/ hungerich/ dorstich/
alle minschlike misquemichheyt
hefft he geleden/ heet unde vrostich
ane der sunde brekelicheit.
sus schaffende uns armen vrede
de nee werlde sunde deden.

Der olden ee vele der propheten
hadden hijr vuste vele aff gheschreuen
wo wii der salde mochten neten
wen uns worde desse sone gegeuen
den uns ene iuncfruwe scholde togen
unde mit eren brusten sogen.

Ok mank den heyden lange voren
propheteerden heidensche vruwen
wo uns Christus worde geboren
van marien/ der iuncfruwen.
de heft ene getelet an reinicheit
een offer unser salicheit.

He is geoffert to twen tijden
uns an syner kintheyt
an dem tempel sunder liden
van marien an innicheit.
dar na he sivarlik hefft geleden
de wynparsen allene getreden.

An dem kruce se den heren
an sik driuende groten storm
hangende stum an groten sweren
missgehandelt so een worm
dorgeslagen hende unde vote
de maken uns unsen kummer sote.

All to leue synen leuen
mit dorne em syn houet ghekronet
missgerenkent lijk den deuen
vor der werlde gantz verhonet
bloet gestrecket syne been
armer/elender ne geseen.

O du werdige kruce hoch
eddeler bom is ne gehort
an blomen/ bladen/ vruchten schon
neen bom an krafft dy lijke wart.
sote negele hest du ghedregen
dar an synt uns unse sunde vernoegen.

An dy hefft Christus wedder vunden
dat uns adam hadde verloren
de krafft des duuels is gebunden
wol uns{dat wii nige geboren
van dem duuele synt entfriget
an dem kruce gantz verniget.

Boge/ kruce/ dine arme
sachte dine streuicheyt.
des elenden dy verbarme
de an dy so swar gherecket steit
up dat das eddelen iedemate
sik moge geuen wes to fate.

Des vaders ewige kreffticheit
des sones wisheit sere priset.
des hilligen geistes guthlicheit
unde leue gude uns bewiset.
eere/ loff/ dank unde werdicheit
sy der hilligen dreualdicheit. Amen.

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