Schmolck, Benjamin – O Anfang, sonder Ende,

Beim Beschlusse des Jahres. Am Sonntag nach dem Christfest.

Mel. Von Gott will ich nicht lassen.

O Anfang, sonder Ende,
Du großes A und O,
Wir küssen deine Hände
Und sind von Herzen froh,
Weil du uns noch ein Jahr
Mit Segen läßt beschließen,
Daß wir erkennen müssen,
Dein Thun ist wunderbar.

Die Kirch ist voller Wunder,
Dein Wort und Sacrament
Sind immer neue Zunder,
Daß Licht und Recht noch brennt.
Dein Sohn ist hier der Stein,
An dem die Feinde fallen,
Wenn er den Deinen allen
Ein Auferstehn muß sein.

Das Land ist voller Segen
Und trieft von deinem Fett,
Man siehet allerwegen,
Wie seine Frucht geräth.
Ist da und dort ein Schwert
Durch unsre Seelen gangen,
So hast du nach Verlangen
Auch wieder Trost beschert.

Die Häuser sind voll Güte,
Die alle Morgen neu.
Wo man sich treulich mühte,
Da trat dein Sorgen bei.
Die Kinder wuchsen auf
Und wurden stark am Geiste,
Weil Gottes Kind sie weiste
Auf seiner Jugend Lauf.

Die Herzen sind voll Gnaden,
Ob wir gleich Zorn verdient,
Doch hast du allen Schaden
Durch Christum ausgesühnt.
Wenn wir bei Tag und Nacht
Mit Fasten und mit Beten
Vor deinen Thron getreten,
Hast du es gut gemacht.

Ach sollten wir jetzunder
Nicht voller Jauchzen sein?
Und über deine Wunder
Uns recht von Herzen freun?
Ach sollten wir denn nicht,
Wie Hanna, diese Stunde
Mit dem erfreuten Munde
Zum Lobe sein gericht?

Nun, Herr, dein ist die Ehre,
Du heißest Wunderbar,
Doch gib uns auch Gehöre,
Daß wir das alte Jahr,
Befreit von aller Noth,
In deiner Gnade schließen
Und in dem neuen wissen,
Du seist der rechte Gott.

Laß dir die Alten dienen,
Wie Hanna, Simeon.
Gib, daß die Jungen grünen,
Wie dein und Davids Sohn.
Nimmt man an Jahren zu,
So laß uns auch nicht schämen,
Im Guten zuzunehmen,
Dies Alles wirke du.

Und wenn wir das vollendet,
Was uns dein Wort gesagt,
Und unser Lauf sich endet,
Jung oder wohlbetagt,
So führe Leib und Seel
Ins Nazareth dort oben,
Da wollen wir dich loben,
Drauf wartet Israel.

Ledderhose – Benjamin Schmolcks geistliche Lieder

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