Herr Jesu Christ, wahr Mensch und Gott,
der du littst Marter, Angst und Spott,
Für mich am Kreuz auch endlich starbst
und mir deins Vaters Huld erwarbst:
Ich bitt durch bitter Leiden dein,
du wollst mir Sünder gnädig sein!
Wenn ich nun komm in Sterbens not
und ringen werde mit dem Tod,
Wenn mir vergeht all mein Gesicht
und meine Ohren hören nicht,
Wenn meine Zunge nichts mehr spricht
und mir vor Angst mein Herz zerbricht,
Wenn mein Verstand sich nicht versinnt
und mir all menschlich Hilf zerrinnt:
So komm, Herr Christe, mir behend
zu Hilf an meinem letzten End
Und führ mich aus dem Jammerthal,
verkürzt mir auch des Todes Qual!
Die bösen Geister von mir treib,
mit deinem Geist stets bei mir bleib,
Bis sich die Seel vom Leib abwend,
so nimm sie, Herr, in deine Händ!
Der Leib hab in der Erd sein Ruh,
bis sich der Jüngst Tag naht herzu.
Ein fröhlich Urständ mir verleih,
am jüngsten Gricht mein Fürsprech sei
Und meiner Sünd nicht mehr gedenk,
aus Gnaden mir das Leben schenck,
Wie du hast zugesaget mir
in deinem Wort, das trau ich dir:
Fürwahr, Fürwahr, euch sage ich:
wer mein Wort hält und glaubt an mich,
Der wird nicht kommen ins Gericht
und den Tod ewig schmecken nicht,
Und ob er schon hier zeitlich stirbt,
mitnichten er drum gar verdirbt!
Sondern ich will mit starker Hand
ihn reißen aus des Todes Band
Und zu mir nehmen in mein Reich,
da soll er dann mit mir zugleich
In Freuden leben ewiglich!
dazu hilf uns ja gnädiglich!
Ach Herr, vergib all unser Schuld!
hilf, daß wir warten mit Geduld
Bis unser Stündlein kommt herbei,
auch unser Glaub stets wacker sei,
Deim Wort zu trauen festiglich,
bis wir entschlafen seliglich!