Philipp Spitta – Des Christen Kreuz

Des Christen Schmuck und Ordensband,
Das ist das Kreuz des Herrn;
Und wer erst seinen Werth erkannt,
Der trägt es froh und gern.

Man nimmt’s mit Demuth, trägt’s mit Lust,
Und achtet’s für Gewinn,
Doch trägt man es nicht auf der Brust,
O nein, man trägt es drin.

Und wenn’s auch schmerzt und wenn’s auch drückt,
Bleibt man doch glaubensvoll,
Man weiß ja wohl, wer’s uns geschickt,
Und was es wirken soll.

Man trägt es auch nur kurze Zeit,
Nur als ein Unterpfand
Für das zukünft’ge Ehrenkleid
Im Lieben Vaterland.

Johann Scheffler – Geduldigs Lämmlein, Jesu Christ

1. Geduldigs Lämmlein, Jesu Christ,
Der du all Angst und Plagen,
Alls Ungemach zu jeder Frist
Geduldig hast ertragen,
Verleih mir auch zur Leidenszeit
Geduld und alle Tapferkeit.

2. Du hast gelitten, daß auch ich
Dir folgen soll und leiden,
Daß ich mein Kreuze williglich
Soll tragen auch mit Freuden;
Ach möcht ich doch in Kreuz und Pein
Geduldig wie ein Lämmlein sein.

3. Ich wünsche mir von Herzensgrund,
Dir ähnlich, Herr, zu werden,
Daß ich der Welt zu jeder Stund
Gekreuzigt sei auf Erden;
Doch aber wünsch ich auch dabei,
Daß ich ein Lämmlein Jesu sei.

4. Laß kommen alles Kreuz und Pein,
Laß kommen alle Plagen,
Laß mich veracht, verspottet sein,
Verwundt und hart geschlagen,
Laß aber auch in aller Pein
Mich ein geduldigs Lämmlein sein.

5. Ich weiß, man kann ohn Kreuz und Leid
Zur Freude nicht gelangen,
Weil du in deine Herrlichkeit
Selbst bist durchs Kreuz gegangen.
Wer nicht mit dir leidt Kreuz und Pein,
Kann auch mit dir nicht selig sein.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States

Pfeil, Christian Karl Ludwig von – Eins ist Not, wer hat dies eine

1.) Eins ist Not, wer hat dies eine,
Der allein, der Jesum hat.
Jesum haben, macht alleine
Selig, fröhlich, ruhig, satt.
Wer Jesum erwählet, hat alles erkoren,
Wer Jesum verlieret, hat alles verloren.
Doch findet ihn wieder, wer suchet mit Fleiß,
Und wer ihn behält, der behält auch den Preis.

2.) Herzens-Jesu, leit und führe
Du mich selber bei der Hand!
Dass ich dich nur nicht verliere
Auf dem Weg ins Vaterland.
Hilf, dass ich mich von dir nicht achtlos entferne
In eitler Gesellschaft vergisst man sich gerne.
Gewohnheit macht, dass bald der Eifer entweicht,
Bei unnützen Worten verliert man sich leicht.

3.) Gib, dass ich gleich auf dem Fuße,
Weil es heut heißt, wiederkehr!
Und dich such in wahrer Buße,
Wenn ich etwa dich verlör.
Hilf, dass ich dich suche mit reuenden Schmerzen,
Mit einem geängstet bekümmerten Herzen,
Mit Seufzen und Flehen bei Tag und bei Nacht,
So wie es Maria und Josef gemacht.

4.) Stärke meinen schwachen Glauben,
Dass ich dich recht feste fass.
Dass ich dich mir nicht mehr rauben,
Noch dich aus den Augen lass!
Dass ich dich auf ewig ins Herze mir präge,
Dein Wort in demselben behalt und erwäge,
Dass solches mir Kräfte zum Wachstum dabei
An Alter und Weisheit und Gnade verleih!

Pfeil, Christian Karl Ludwig von – Der Vater siehts: Kind, lass es sein

1.) Der Vater siehts: Kind, lass es sein!
Der Vater hört’s: sei still!
Der Vater kommt: Begeg’n ihm fein!
Und höre, was er will!

2.) Er ist der unsichtbare Gott
Und allenthalben nah‘:
Drum halte immer die Gebot!
Denk immer: Er ist da!

3.) Das, was du nicht, wenn er vor dir
Da gegenwärtig stünd‘,
Tun oder reden dürftest hier,
Das lass, du Gottes-Kind!

4.) Hingegen, wenn dich auch Gefahr
Und Not befällt, mein Christ,
So glaube wieder fest und wahr,
Dass dein Gott bei dir ist,

5.) Dass er das, was dich drückt und quält
Und ängstet im Gemüt,
Was dir an Leib und Seele fehlt,
Mit Vateraugen sieht.

6.) Halt dich an ihn im Glauben fest,
Als könntest du ihn schau’n.
Und glaube, dass er nicht verlässt,
Die ihm also vertrauen.

7.) Sprich kindlich zu ihm: siehe hier
Uns Kinder in der Not.
Zu dir, o Vater, fliehen wir,
Im Leben und im Tod.

Pfeil, Christian Karl Ludwig von – Ich halte meinem Jesu still

1.) Ich halte meinem Jesu still:
Er kann mir helfen, wenn er will.
Er sprach kein Wort, das nicht geschah.
Wenn er gebeut, so steht es da.

2.) Sein Nam‘ ist eine Gotteskraft,
Die allen Menschen Heil verschafft.
Sobald der Glaub‘ den Namen nennt,
Hat alles Übel gleich ein End‘.

3.) Der Glaube, der die Kraft versteht,
Die aus von Christo Jesu geht
Und hält der Gnade sich nicht wert,
Dass Jesus in sein Haus einkehrt,

4.) Der wahre Herzensdemut übt
Und seinen Nächsten treulich liebt,
Der stets mit Hilfe bei ihm weilt
und bettelnd hin zu Jesus eilt,

5.) Ein solcher Glaub‘ kann Wunder tun.
Ja, alles wird in einem Nun
Erfüllt, gewährt und ihm erlaubt,
Wie er gebeten und geglaubt.

6.) Herr Jesu, ach verlass mich nicht!
Stärk‘ meines Glaubens Zuversicht
Durch deines Jesus-Namens Macht,
Bis du mich heim zu dir gebracht.

Pfeil, Christian Karl Ludwig von – Jesu, du allein sollst mein Führer sein

1.) Jesu, du allein
Sollst mein Führer sein
Zeige mir selbst deine Wege,
Deiner Wahrheit schmale Stege;
Deiner Wahrheit Grund
Ist Dein Wort und Bund.

2.) Gründe, Herr, dabei,
Stete Furcht und Scheu
In mir und in meiner Seelen,
Deinen Weg nicht zu verfehlen!
Deine Furcht bewahr
Mich vor der Gefahr!

3.) Weil du kommen bist,
Was verirret ist,
Wiederum zurecht zu führen
Und kein Schäflein zu verlieren,
Darum fleht Dein Knecht:
Führe mich zurecht!

4.) Guter, treuer Hirt!
Ich bin ganz verirrt,
Ein verlornes Schaf auf Erden,
Führe mich zu Deinen Herden,
Führe mich dahin,
Wo ich bei Dir bin!

Pfeil, Christian Karl Ludwig von – Herr Jesu, habe acht auf mich

1.) Herr Jesu, habe acht auf mich
Und lass in meinem Leben
Mich immer auch, mein Herr, auf dich
Und auf mich Achtung geben.
Vor des Versuchers List und Macht
Schütz mich, so bin ich wohl bewacht!

2.) Herr Jesu, der du überall,
Wie wir, Versuchung littest
und wenn ich in Versuchung fall,
Für mich beim Vater bittest.
Hab in Versuchung auf mich acht,
Hilf mir heraus mit deiner Macht!

3.) Vergib, dass ich nicht immerfort
Auf meiner Hut geblieben.
Dass ich den Feind mit Gottes Wort
Nicht von mir weggetrieben,
Nicht an dein Vorbild stets gedacht.
Herr, hab auf mich in Gnaden acht!

4.) Weg, Satan! Hebe dich von mir,
Ich bin tot und gestorben
Der Welt, der Sünd‘, der Lust und dir.
Durch Christi Blut erworben,
Leb ich ihm, bis mein Lauf vollbracht
Und bete: Herr, hab auf mich acht!

Hedwig von Redern – Näher, noch näher, fest an dein Herz

Näher, noch näher, fest an dein Herz
ziehe mich, Jesu, durch Freude und Schmerz!
Birg mich aus Gnaden in deinem Zelt,
schirme und schütze mich, Heiland der Welt,
schirme und schütze mich, Heiland der Welt.

Näher, noch näher! Nichts hab ich hier,
nichts was als Opfer, Herr, tauget vor dir;
ach, nur ein sündges Herze ist mein,
Jesus, mein König, o wasche mich rein!
Jesus, mein König, o wasche mich rein!

Näher, noch näher! Ganz in den Tod
gebe ich willig, mein Heiland und Gott,
was deinen Segen hemmte in mir:
weltliche Freuden und irdische Zier,
weltliche Freuden und irdische Zier.

Näher, noch näher, völliger frei,
bis alles eigene Rühmen vorbei,
bis all mein Leben dein Abglanz ist und du,
Herr Jesu, mein alles mir bist!
Und du, Herr Jesu, mein alles mir bist!

Dora Rappard – Nimm mein Leben

Nimm mein Leben! Jesus, dir
übergeb ich’s für und für.
Nimm Besitz von meiner Zeit;
jede Stund sei dir geweiht.

Nimm du meine Hände an,
zeig mir, wie ich dienen kann;
nimm die Füße, mach sie flink,
dir zu folgen auf den Wink!

Nimm die Stimme, lehre mich
reden, singen nur für dich;
nimm, o Herr, die Lippen mein,
lege deine Worte drein!

Nimm du all mein Gut und Geld,
dir sei’s in den Dienst gestellt;
nimm die Kräfte, den Verstand
ganz in deine Meisterhand!

Nimm, Herr, meinen Willen du,
dass er still in deinem ruh;
nimm mein Herz, mach es hier schon
dir zum Tempel und zum Thron!

Nimm du meiner Liebe Füll;
Jesus, all mein Sehnen still;
nimm mich selbst und lass mich sein
ewig, einzig, völlig dein!

Dora Rappard – Auf dein Wort will ich trauen

Auf dein Wort will ich trauen,
mein Herr und Gott, allein;
auf Felsen muss man bauen,
um still und stark zu sein.
Was Gott sagt, das bestehet,
es ist des Glaubens Hort.
Ob alle Welt vergehet,
fest bleibt dein heilig Wort.

Auf dein Wort will ich hoffen
in Not und Angst und Schmerz,
der Weg zum Thron ist offen,
ich fliehe an dein Herz;
denn, was du uns verheißen,
erfüllst du fort und fort.
Kein Feind soll mir entreißen
den Trost von deinem Wort.

Auf dein Wort will ich merken,
es leuchtet meinem Fuß,
zeigt, wie in Wort und Werken
ich sein und handeln muss.
Lehr mich ihm folgen schlichte
an jedem Tag und Ort,
dass meinen Gang ich richte
mit Fleiß nach deinem Wort.

Auf dein Wort will ich’s wagen,
das Netz zu werfen aus,
will deine Botschaft tragen
in manches Herz und Haus.
Herr, lass es wohl gelingen,
schaff Früchte da und dort!
Nichts Eignes will ich bringen,
nur dein lebendig Wort.

Auf dein Wort will ich beten,
wie du es uns gelehrt,
dem Feind entgegentreten,
wie du dich einst gewehrt.
Auf meinen Erdenpfaden
bis hin zur Himmelspfort,
will ich, Gott aller Gnaden,
mich stützen auf dein Wort.