Recke, Elisabeth von der – Über die Größe Gottes.

Ein Blick ins weite Schöpfungsreich
Macht meine Seele trunken.
Nichts kommt der hohen Freude gleich,
Mit der ich, hingesunken
In heiligen Entzückungen,
Die Größe des Unendlichen
Oft, stillanbetend, denke.

Herr aller Welt, dich staun‘ ich an,
Wer mag dich würdig preisen!
Ich fühl es schwindelnd, ach! Wer kann
Dich fassen und dich preisen!
Ganz Liebe, ganz Vollkommenheit
Bist du, mein Gott, und Seligkeit
Ist all dein Tun und Lassen.

Dein hohes Bild erhalt in mir,
Und lass mich hier auf Erden
O, guter Vater , ähnlich dir
Und reif zum Himmel werden;
Damit nach dieser Pilgerzeit
Ich deine Macht und Herrlichkeit
Ohn Ende sehen möge!