Brockhaus, Carl – Herr, Dir sei Preis!

Herr, Dir sei Preis! Du bist herabgekommen,
du suchtest mich, hast mich dem Tod entnommen.
Nur Leben seh ich, seh ich, Jesu, dich.
Ich preise dich! Ich preise dich!

Herr, dir sei Preis! Du hast dich hingegeben,
Verlornen weihtest du dein teures Leben.
Nur Liebe seh ich, seh ich, Jesu dich.
Ich preise dich! Ich preise dich!

Herr, dir sei Preis! Du hast dein Blut vergossen,
für meine Sünden ists am Kreuz geflossen.
Versöhnung seh ich, seh ich, Jesu dich.
Ich preise dich! Ich preise dich!

Herr, dir sei Preis! Dein Werk ist ganz vollendet,
Gerechtigkeit hat mein Gericht beendet.
Nur Gnade seh ich, seh ich, Jesu dich.
Ich preise dich! Ich preise dich!

Herr, dir sei Preis! Wall ich auch noch hienieden,
ich wall mit dir, genieße deinen Frieden.
Erquickung seh ich, seh ich, Jesu dich.
Ich preise dich! Ich preise dich!

Herr, dir sei Preis! Du bist vorausgegangen,
ich schau dir nach mit sehnlichem Verlangen.
Nur Hoffnung seh ich, seh ich, Jesu dich.
Ich preise dich! Ich preise dich!

Herr, dir sei Preis! Bald stillest du mein Sehnen,
wirst mich mit allen Heilgen zu dir nehmen.
O selge Freude! Seh ich, Jesu dich.
Ich preise dich! Ich preise dich!

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Brockhaus, Carl – Gott, Dich würdig zu verehren

1. Gott, dich würdig zu verehren,
reicht die Ewigkeit nicht hin.
Mög schon hier dein Lob sich mehren,
ganz erfüllen Herz und Sinn!

2. Deine Gnade an uns dachte,
eh der Welten Grund gelegt.
Deine Liebe uns bewachte,
seit uns diese Erde trägt.

3. Doch am hellsten strahlt die Sonne
deiner Gnad und Lieb, o Gott,
als du Jesus, deine Wonne,
gabst für Sünder in den Tod.

4. Kannst du Höhres je uns geben,
kann noch Liebe größer sein?
Und wir sollten unser Leben
dir, o Gott, nicht völlig weihn?

5. Die wir Ruhm und Ehre bringen,
Dank, Anbetung allezeit.
Ewig werden wir besingen,
Gott, dein Lob in Herrlichkeit.

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Brockhaus, Carl – Freund der Deinen

Freund der Deinen!
Bald dann weinen
Gottes Pilger nicht mehr hier.
Du kommst wieder,
steigst hernieder,
nimmst hinweg all Deine Glieder,
führest sie hinauf zu Dir!

Welche Freude
hier im Leide
gibt uns diese Hoffnung schon!
Doch erhoben,
werden droben
wir Dich ewig lieben, loben,
jauchzen stets vor Deinem Thron.

Diese Erde
voll Beschwerde,
hat nichts mehr für unser Herz.
Uns erquicket
und beglücket,
was der Glaube dort erblicket,
wo beendet jeder Schmerz.

Allen Proben
bald enthoben,
werden dort wir schauen Dich.
Und am Throne
wird die Krone
den Bewährten dann zum Lohne,
und sie ruhen ewiglich.

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Brockhaus, Carl – Du, Herr, verläßt mich nicht

Du, Herr, verläßt mich nicht.
Auf Dich mein Herz allein vertraut,
mein Auge glaubend auf Dich schaut.
Du bist mein Heil, mein Licht,
mein Fels mein sichrer Hort.
Bin ich versucht, gibt’s Not und Leid,
Du bleibst mein Trost, mein Arm im Streit,
mein Licht am dunklen Ort.

Ich weiß, daß Du mich liebst.
Bist mir in jeder Lage nah‘,
wohin ich gehe – Du bist da,
ja, Du mir alles gibst.
Ich überlaß mich Dir;
denn Du, Herr, kennst mich ganz und gar
und führst mich sicher, wunderbar,
und bist selbst alles mir.

In dieser Wüste hier
find’t nirgend meine Seele Ruh‘,
Denn meine Ruh‘ bist, Jesu, Du.
Wohl mir, ich geh‘ zu Dir!
Bald wird ich bei Dir sein
bald mit den Deinen ewiglich
anbeten, loben, preisen Dich,
mich Deiner stets erfreuen.

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Brockhaus, Carl – Du, Herr, hast unsre Schuld gesühnt

Du, Herr, hast unsre Schuld gesühnt;
am Kreuz trugst Du, was wir verdient,
trugst unsrer Sünden Menge.
Jetzt weilest Du im Heiligtum,
nicht auszusprechen ist Dein Ruhm
und Deines Lebens Länge.

Du bleibest Priester ewiglich,
vertrittst die Deinen kräftiglich,
die Himmel Du bewohnest.
Gericht und Tod uns nicht mehr schreckt,
Dein Blut uns allzeit schirmt und deckt,
weil Du, Herr, droben thronest.

Wer fasset Deiner Liebe Tat,
und wer ergründet Deine Gnad‘,
die uns so reich umgibet?
Selbst Engel Deinem Throne nahm
und beten staunend mit uns an,
daß Du uns so geliebet.

Und hast Du Deinen Dienst erfüllt,
wird unser Sehnen ganz gestillt,
dann wirst Du wiederkehren.
Führst uns zu Deiner Ruhe ein,
wo wir uns Deines Anblicks freun,
mit ew’gem Lob Dich ehren.

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Blaurer, Thomas – Ein vatter unser.

HErr vatter, din sun Jesus Christ,
der unser bruder worden ist,
hat uns gleert dich erkennen,
Wiewol du bist imm himmel hoch,
unnd wir uff erd, das dannocht ouch
wir dich ein vatter nennen.
Darumb wir volgend diner leer,
und bittend, das din nam und eer
allein geheilget werde,
Das umb din göttlich lieb und trüw
unns unser sündtlich läben rüw
in diner forcht uff erden.

Keer dich zu uns und schick din rych,
in dinem geist mach unns gelych
zu recht unnd waarem glouben!
Schaff, das din will volstrecket werd
in dult unnd ghorsam hie uff erd
glych wie im himmel doben!
Gib täglich unns din heilig brot,
sterck dine kind in aller not
und predig uns din leere!
Spyß lyb und seel mit dinem wort,
so hat die menschlich sorg ein ort,
du must allein uns neeren!

Vatter, wir stond in diner huld,
so laß uns recht nach unser schuld,
wir wend ouch niemant nyden.
Du hast unns gliebt vor aller wält,
dadurch nun niemant des entgelt,
so wöllen wir uns lyden.
Doch must uns füren by der hand
unnd uns behüten vor der schand,
so uns anficht der fynde.
Darumb wend von uns ab das böß,
vom fleisch, hell, tüffel unns erlöß,
dass uns nit überwinde.

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer

Blaurer, Thomas – Ein gsang vor anfang der kinder predig

GElobet sey der Herre Gott,
ein vatter unser allen,
Der uns uß nicht geschaffen hat
und jm hat lassen gfallen,
Das wir yetz sind die liebsten kind,
im heilgen geist geboren
Durch Jesum Christ, ders läben ist,
sunst waren wir verloren.

So du dann unser vatter bist
und weist, was dinen kinden
Im ellend diser wält gebrist,
so gib, das wir dich finden
In gnaden all, das keins abfall,
das uns in glychem gemüte,
In ghorsamkeit vor allem leid
din heiligs wort behüte.

Zus beschlussz der kinder predig

DU hast uns lyb und seel gespyßt,
nun gib uns, das wir läben,
Das unser gloub und lieb dich pryß,
die uns din gnad muß geben,
Das durch din trüw die sünd und rüw,
und der uns hat gewäschen
Christus, din son, dann sin blut fron
hat uns die hell erlöschen.

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer

Blaurer, Thomas – Ein gsang uff Ostren zesingen.

Christ ist erstanden von dem tod,
Erquickt uß aller angst und nodt!
Ein küng in allen lande,
zerrissen sind all bande,
herrlich ist yetz sin schande!

Im glouben laßt uns zu jm ogn,
Es ist fürwar kein falscher won,
Er tragt noch sine wunden,
warhafft ist er erfunden
und trüw an sinen frunden.

Wo ist nun dergroß boch und zwang,
Den der ungloub geübt hat lang?
Christ was allein entschlaaffen:
mit sines wortes waaffen
wil er die wält yetz straaffen.

Biß wolgemut, du kleine herd,
In diner trübtnuß hie uff erd!
Du wirst ouch überwinden,
Gott halt ob sinen kinden,
starck gnug ist er den fynden.

Herr Jesu Christ, erweck unns ll,
Das unser keins von dir abfall,
Das wir uns nit versummen,
so du zu gricht wirst kummen
und samlen dine frummen.

Gib uns, das wir zu mittler zyt
Einer den andren hasse nit:
Wir sind all unnütz knechte
und von eim armen gschlechte,
wo uns nit hilfft din grechte.

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer