Behm, Martin – Wir danken dir, o Gott, ohn End

Im Ton: Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort.

1. Wir danken dir, o Gott, ohn End,
Dass du bestellst die Regiment,
Gibst Leut dazu, die tüchtig sein,
Das Recht und dein Wort halten rein.

2. Ein starken Mut in ihn erweck,
Dass sie, im Amt getrost und keck,
Den Frommen Fried und Ruh verschaffen,
Unüberwiesen1unüberführt niemand strafen.

3. Hilf auch, dass sie bei reiner Lehr
Befördern deines Namens Ebr,
Und nicht die Lehr durch böse Sachen
In dieser Welt verdächtig machen.

4. Und weil Messias offenbar
Den Alten oft verheißen war
Und sich nun längst hat eingestellt,
So hilf, dass ihn erkenn die Welt.

5. Erhalt beisammen still und schlecht
Die reine Lehr und rechtes Recht.
Damit die Frommen ruhig leben
Und nicht deim Willen widerstreben.

6. Und so Beschwerung mit zuschlügn,
So hilf, dass wirs ertragen mögn,
Bis wir nach dieser Eitelkeit
Dort frei sein in der Ewigkeit.

Amen.

Behm, Martin – Wie schwach sind doch die Menschenkind

Im Ton: Wenn wir in höchsten Nöten sein.

Wie schwach sind doch die Menschenkind,
Sie fallen leicht in schwere Sünd;
Doch wird so übels nicht getan,
Man sieht, wie mans bemänteln kann.

2. Bewahr mich, mein Herr Jesu Christ,
Dass ich nicht fall durchs Teufels List
und nicht groß Übeltat begeh,
Dadurch ich brächt mein Seel in Weh.

3. Doch so mir Satan gäb ein Stoß.
Dass ich beging ein Fall gar groß;
So hilf, dass ich mein Sünd bekenn,
Nicht zum Verderb mit Leugnen renn.

4. Du bists allein, der niemals fiel,
Der Menschen Torheit ist kein Ziel;
Wenn gleich ein Mensch der herrlichst wär,
So kann er doch bald fallen schwer.

5. Drum Hilf, dass ich mir selbst nicht trau
Und nicht auf all mein Kräften bau,
Vielmehr mich halt an dich allein,
Damit ich werd von Sünden rein.

6. Doch so ich fiel, mir Gnad verleih,
Auf dass ich sei von Strafen frei,
Und lass mich deiner Gütigkeit
Genießen in all Ewigkeit.

Amen.

Behm, Martin – Wenn ich zu dir, mein Herr und Gott,

Im Ton: der Tag vertreibt die finstre Nacht.

Wenn ich zu dir, mein Herr und Gott,
Von Herzen ruf in meiner Not,
Dass ich nicht werd zu Schand und Spott,

2. So hilf, dass ich mein Kämmerlein
Zuschließ, das ist meins Herzen Schrein,
Damit nichts böses kann hinein.

3. Verleih mir, dass mein Seel und Leib
In Andacht ungeirret bleib,
Und ich kein Ungebärden treib.

4. Hilf, dass mein Haupt und Angesicht
Zu dir in Himmel sei gericht,
Und dass mein Herz nicht anders dicht.

5. Gib Gnad, dass ich rein Händ aufheb,
Im Glauben an dir hang und kleb,
Mich in Gehorsam dir ergeb.

6. Wenn ich von Herzen zu dir schrei,
So mach mich alles Kummers frei.
Dass ich hier und dort fröhlich sei.

Amen.

Behm, Martin – Als Jesus Christ rang mit dem Tod

Im Ton: Vater unser im Himmelreich.

Als Jesus Christ rang mit dem Tod,
Schrie er zum Vater in der Not.
Der Vater hört gar bald den Sohn,
Tat plötzlich auf sein Himmelsthron,
Schickt ihm ein Engel willig rein,
Der bracht ihm Stärkung in der Pein.

2. O Vater, schau auf deine Kind,
Wenn wir allhie in Nöten sind
Und dich von Herzen rufen an;
Denn uns sonst niemand helfen kann.
Dein Engel uns vom Himmel schick,
Der uns in aller Not erquick.

3. Hilf, dass wir sind ans Engels statt,
Wenn unser Nächster Kummer hat,
Dass wir durch dein Barmherzigkeit
Ihn trösten in seim Herzeleid.
Lass ihn den Trost auch nehmen an,
Wie dein Sohn selber hat getan.

4. Dein Engel send, wenn ich verricht
Nach deim Befehl mein Amt und Pflicht;
Hilf, dass er nicht fern von mir sei,
Wenn ich zu dir bet, ruf und schrei.
Dein Engel schick, der mich heim hol,
Wann ich von hinnen wandern soll.

Amen.

Behm, Martin – Deins Wortes Kraft, Herr Christ, bewährt

Im Ton: Den Tag vertreibt die finstre Nacht,

1. Deins Wortes Kraft, Herr Christ, bewährt
Ist stärker als ein scharfes Schwert:
Es warf dein Häscher auf die Erd.

2. Durch deren Fall hast du beweist,
Dass du Herr über alles seist,
Dem alle Geschöpf Gehorsam leist.

3. Den Teufel wirf zu Boden bald,
Zerstör sein List, dämpf sein Gewalt,
Dein Geist und Wort den Platz behalt.

4. Hilf, dass dein teuer heilsam Wort
Mög unverhindert geben fort,
Daraus man dich kennt, unsern Hort.

5. Die Welt sich widers Wort aufleint
Und wütet, wanns hell leucht und scheint.
Dein Macht woll dämpfen solche Feind.

6. Hilf, dass ich deim Wort folg mit Fleiß,
Dass ich stets tu nach deim Geheiß,
Dir allzeit geb Lob, Ehr und Preis.

7. Wie schrecklich wird sein dein Gericht,
Wenn du durchs Wort wirst machen Schicht.
Lass mich zur Höllen fallen nicht.

8. Hilf, dass ich bei deim Wort fest steh.
Dass mir nicht hier und dort sei weh,
Zuletzt mit dir in Himmel geh.

Amen.

Behm, Martin – Bei dir, o Jesu, sucht man Rat,

Im Tom: Uns ist ein Kindlein heut geboren.

1. Bei dir, o Jesu, sucht man Rat,
Weil man hier viel Beschwerung hat;
Den Frommen setzt man heftig zu,
Die Bösen lassen ihn nicht Ruh;
Man greift ihn Ehr und Leben an,
Gleich wie man dir selbst hat getan.

2. Mein Ehr und Leben mir bewahr,
Kein Spott und Schand mir widerfahr.
Ein guten Namen mir verleih;
Hilf, das ich red die Wahrheit frei,
Wenn mirs schon Unglimpf bringen möcht
Und mich in Not und Banden brächt.

3. Dein Diener lass mich hören gern,
Dass ich von ihn dein Willen lern:
Dein Wort allhier lass sein mein Licht,
Nach dem ich mich im Finstern richt.
Vor Finsternis mein Herz bewahr,
Auf dass ich nicht zur Höllen fahr.

Amen.

Behm, Martin – Lehr mich, Herr Jesu, Gottes Sohn

Im Ton: Herr Jesu Christ, wahr Mensch und Gott.

1. Lehr mich, Herr Jesu, Gottes Sohn,
Dass ich bedenk dein Spott und Hohn,
Den du hast willig ausgestanden,
Als man dich fasst mit harten Banden.

2. Dadurch hast du erfüllt die Schrift,
Dass uns des Teufels Band nicht trifft.
Hilf, dass dein Ketten, Band und Seil
Mir bringen Freiheit, Gnad und Heil.

3. Ach Jesu, durch dein Band und Strick
Mich armen Sünder an dich drück;
Hilf, dass ich an dir bleib und hang,
Der Satan mich nicht wieder fang.

4. Hilf, dass ich mit dem Nächsten mein
In Lieb und Treu verknüpft mag sein.
Du bist das Haupt, wir sind der Leib,
Mit uns, o Herr, vereinigt bleib.

5. Und so ich wegn der reinen Lehr
Gebunden würd zu deiner Ehr:
So hol mich aus dem Strick und Band,
Und bring mich heim ins Vaterland.

6. Herr, reiß des Satans Strick entzwei,
Dass ich nicht sein Gefangner sei;
Leit mich nicht mit der Bösen Schar,
Mach mich befreit in Himmel klar,

Amen.

Behm, Martin – All Menschen sind mit Kreuz beschwert

Im Ton: Wenn wir in höchsten Nöten sein.

1. All Menschen sind mit Kreuz beschwert,
Den Christen ist ihr Teil beschert;
Ein jeder muss sein Trübsal han,
Wie Gott weiß, dass ers tragen kann.

2. Herr, weil ich mein Teil auch muss tragen,
So bitt ich: Lass mich nicht verzagen,
Wohn mir mit Kraft und Gnade bei,
Dass ich im Kreuz nicht zaghaft sei.

3. Hilf auch, dass ich meim Tun und Sachen
Mög mit Gebet den Anfang machen;
Schläget alsdann das Kreuz mit zu,
So lass mich haben Trost und Ruh.

4. Du wollst ja nicht fern von mir sein,
Wo ich ja wär im Kreuz allein;
Manch frommes Herz auch zu mir schick,
Welchs mir mein Herz mit Trost erquick.

5. Würd ich denn gleich im Kreuz ein Spott,
So zier mich herrlich in der Not;
Dein Geist mir Trost und Freud gewähr,
Damit ich komm durchs Kreuz zur Ehr.

Amen.

Behm, Martin – Du kennst uns allsamt, Jesu Christ

Im Ton: Vater unser im Himmelreich.

1. Du kennst uns allsamt, Jesu Christ,
Vor dir kein Ding verborgen ist,
Du weißt, was mit uns soll geschehn,
Obs übel oder wohl soll gehn;
Drum bitt ich dich: Halt mich in Acht,
Dass ich nicht werd in Not gebracht.

2. Vor grober Sünd mich treulich warn,
Dass ich nicht komm ins Teufels Garn;
Und weil die Welt sich ärgert sehr
An deinem Amt, Person und Lehr,
So hilf, dass mein Glaub sei gewiss,
Dass ich nicht fall in Ärgernis.

3. Hilf, dass ich nach der Schrift mich richt,
Die uns vorträgt das himmlisch Licht,
Dass, wenn Verfolgung sich erregt,
Und man dich, unsern Hirten schlägt,
Ich ja nicht von dir weich und lauf;
Doch so ich fiel, so hilf mir auf.

4. O Herr, du nimmst die Schwachen an,
Die ihr Vertrauen auf dich han,
Verwirfst all, die halsstarrig sind,
Kein Starker dir was abgewinnt.
Drum hilf, dass ich, in Demut frei,
Dein eigen jetzt und ewig sei.

Amen.

Behm, Martin – Eh Christus an sein Leiden ging

Im Ton: Das neugeborne Kindelein.

1. Eh Christus an sein Leiden ging,
Ein schönes Danklied er anfing,
Darin er Gott den Vater preist;
Dadurch uns all Gott danken heißt.

2. Drum, o mein Seel, von Christo lern,
Dass du dein Gott auch lobest gern,
Sing ihm ein schönen Lobgesang,
Und sag ihm für sein Wohltat Dank.

3. Herr Jesu, dein Geist stärk mein Seel,
Dass ich mich richt nach deim Befehl,
Dich nicht allein lob mit dem Mund;
Hilf, dass es geh von Hergensgrund.

4. Lass mich sein zu deim Lob bereit
Zur Morgens- und zur Abendzeit;
Verleih Gnad, dass ich nicht vergess
Des Dankens, wenn ich trink und ess.

5. Hilf, dass ich dir ein Danklied sing,
Wenn ich mein Gottesdienst verbring,
Wenn du mich durchs Wort unterweist
Und mit deim Leib und Blut mich speist.

6. Auch wenn ich hab verbracht mein Pflicht,
Und mir in Nöten Hilf geschicht,
Dazu mein Lauf vollendet frei:
So hilf, dass ich dir dankbar sei.

7. Herr, wenn ich herzlich dank und bet,
So steh mir bei und mich errett;
Stärk mich, und treib den Satan ab,
Dass ich mein Freud bein Engeln hab.

Amen.