Blaul, Georg Friedrich – Weihnacht.

Mel. Es ist das Heil uns kommen her.

Sei mir gegrüßt, du heil’ge Nacht,
Geweiht vor allen Nächten,
Du, die der Welt das Heil gebracht,
Der Welt von Sündenknechten.
Sei mir gegrüßt, du Nacht des Herrn,
In dir geht auf mein schönster Stern,
Der Stern zu Gottes Rechten.

Was durch der sel’gen Engel Schaar
In frohem Jubeltone
Den Hirten einst verkündet war
Von Gottes Gnadenthrone,
Das hat auch mir die heil’ge Nacht.
Als Freudenbotschaft überbracht,
Die Botschaft von dem Sohne.

Nun ist es um mich hell und klar,
Der Sünde Nacht muss schwinden,
Der diese Nacht geboren war,
Hilft mir sie überwinden.
Nun auf; o Seele! auf zum Herrn!
Es leuchtet schon der Morgenstern,
Das Heil ist nun zu finden.

Du bist mein Stern, Herr Jesu Christ,
Das Licht auf meinen Wegen.
Dir trag‘ ich nun, so wie es ist,
Mein ganzes Herz entgegen.
Weih‘ du’s zu deinem Tempel ein,
Dein eigen soll es ewig sein,
Erfüll’s mit deinem Segen.

Blaul, Georg Friedrich – Adventlied.

Mel. Kommt her, spricht Christus rc.

Mach‘ auf dein Thor, du Sünderwelt,
Es kommt des Friedens starker Held,
Das Heil dir zu gewähren.
Zeuch mit des Friedens Palmen aus,
Ruf in dein Herz, ruf in dein Haus
Den großen Herrn der Ehren.

Zeuch, ein, zeuch ein, du Gottessohn,
Mach‘ unser Herz zu deinem Thron,
Du großer Fürst des Lebens!
Ohn‘ dich ist unser Kampf und Streit,
Das Ringen nach der Reinigkeit
Des Herzens all‘ vergebens.

Nur du mit deiner Gotteskraft,
Du bists, der reine Herzen schafft,
Nach Gottes Ebenbilde.
D’rum bleib‘ nicht langer draußen stehn,
Gesegneter des Herrn, wir fleh’n:
Zeuch ein mit deiner Milde!

Und wenn du zu uns kommen bist,
Bleib‘ bei uns dann, Herr Jesu Christ,
Erhalt und rein von Sünden,
Dass wir an deiner Führerhand
Den Weg aus unserm dunkeln Land
Zum Himmel sicher finden.

Blaul, Georg Friedrich – Diese Drei

Mel. Tugend, o wie schön bist du.

Welt, du fragst, was hier im Staub?
Schön und bleibend sei?
Nichts, als Hoffnung, Lieb‘ und Glaub,
Nichts, als diese drei.

Christenglaube ist ein Gut,
Wie kein Gut der Welt.
Wer ihn hat, trägt hohen Muth,
Ist ein starker Held.

Wer in schwerem Kampfe liegt,
Sei’s mit welcher Noth,
Sei getrost, der Glaub‘ besiegt
Sünde, Welt und Tod.

Denn der Glaube hält am Herrn,
Ohne Wandel fest,
Und er weiß, dass jener gern
Hilft und nie verlässt.

Christenhoffnung ist ein Trost,
Der nicht sinken lässt.
Christ, wenn dich die Welt verstoßt,
Halt die Hoffnung fest!

Unter Trübsal, Kreuz und Leid,
Unter Schmach und Spott
Suche hoffend allezeit
Deinen Herrn und Gott.

Ewig Leben hoff, o Christ,
In der Todesstund‘,
Jesu Auferstehung ist
Deiner Hoffnung Grund.

Christenlieb ist eine Zier,
Wie kein Schmuck der Welt;
Gottes Abbild wird in ihr
Wieder hergestellt.

Christenliebe eifert nicht,
Treibt nicht Hohn, noch Spott,
übt mit Freuden ihre Pflicht,
Alles nur um Gott.

Glaubt und hoffet unverrückt,
Duldet unverzagt;
Selbst wenn Leid sie niederdrückt,
Murrt sie nicht und klagt.

Liebe ist vor allem groß,
Weil sie ewig währt,
Einst sich in des Vaters Schooß
Noch erhöht, verklärt.

Selbst der Glaube wird vergehn,
Wenn wir hell und klar
Einst im Himmelslichte sehn,
Was hier dunkel war.

Hoffnung weicht, wenn einst gescheh’n,
Was der Herr verspricht,
Alles, Alles wird vergehn,
Nur die Liebe nicht.

D’rum, mein Gott und Vater, sei
Jetzt mein letztes Wort:
Diese drei, nur diese drei
Gib mir hier und dort!