Mel. Tugend, o wie schön bist du.
Welt, du fragst, was hier im Staub?
Schön und bleibend sei?
Nichts, als Hoffnung, Lieb‘ und Glaub,
Nichts, als diese drei.
Christenglaube ist ein Gut,
Wie kein Gut der Welt.
Wer ihn hat, trägt hohen Muth,
Ist ein starker Held.
Wer in schwerem Kampfe liegt,
Sei’s mit welcher Noth,
Sei getrost, der Glaub‘ besiegt
Sünde, Welt und Tod.
Denn der Glaube hält am Herrn,
Ohne Wandel fest,
Und er weiß, dass jener gern
Hilft und nie verlässt.
Christenhoffnung ist ein Trost,
Der nicht sinken lässt.
Christ, wenn dich die Welt verstoßt,
Halt die Hoffnung fest!
Unter Trübsal, Kreuz und Leid,
Unter Schmach und Spott
Suche hoffend allezeit
Deinen Herrn und Gott.
Ewig Leben hoff, o Christ,
In der Todesstund‘,
Jesu Auferstehung ist
Deiner Hoffnung Grund.
Christenlieb ist eine Zier,
Wie kein Schmuck der Welt;
Gottes Abbild wird in ihr
Wieder hergestellt.
Christenliebe eifert nicht,
Treibt nicht Hohn, noch Spott,
übt mit Freuden ihre Pflicht,
Alles nur um Gott.
Glaubt und hoffet unverrückt,
Duldet unverzagt;
Selbst wenn Leid sie niederdrückt,
Murrt sie nicht und klagt.
Liebe ist vor allem groß,
Weil sie ewig währt,
Einst sich in des Vaters Schooß
Noch erhöht, verklärt.
Selbst der Glaube wird vergehn,
Wenn wir hell und klar
Einst im Himmelslichte sehn,
Was hier dunkel war.
Hoffnung weicht, wenn einst gescheh’n,
Was der Herr verspricht,
Alles, Alles wird vergehn,
Nur die Liebe nicht.
D’rum, mein Gott und Vater, sei
Jetzt mein letztes Wort:
Diese drei, nur diese drei
Gib mir hier und dort!