Ich hab‘ von ferne, Herr, deinen Thron erblickt,
Und hätte gern mein Herz vorausgeschickt,
Und hätte gern mein müdes Leben,
Schöpfer der Geister, dir hingegeben!
Das war so prächtig, was ich im Geist gesehn!
Du bist allmächtig, drum ist dein Licht so schön.
Könnt‘ ich an diesen hellen Thronen
Doch schon von heute an ewig wohnen!
Nur ich bin sündig, der Erde noch geneigt:
Das hat mir bündig dein heilger Geist gezeigt.
Ich bin noch nicht genug gereinigt,
Noch nicht ganz innig mit dir vereinigt,
Doch bin ich fröhlich, das mich kein Bann erschreckt;
Ich bin schon selig, seitdem ich das entdeckt.
Ich will mich noch im Leiden üben
Und dich zeitlebens inbrünstig lieben.
Ich bin zufrieden, das ich die Stadt gesehn;
Und ohn‘ Ermüden will ich ihr näher gehn,
Und ihre hellen goldnen Gassen
Lebenslang nicht aus den Augen lassen.