Johannes Job – Sehnsüchtige Erwartung der Seligkeit.

Wann wird doch einst erscheinen
Die angenehme Zeit?
Komm, Jesu, hol die Deinen
In deine Herrlichkeit.
Ach, lass doch einst anbrechen
Den schönen Sommertag,
Da man wird freudig sprechen:
Weg Tod! weg Not und Plag!

Ach ja, bald, bald wird kommen
Der König zum Gericht,
Bald werd ich hingenommen,
Zu sehn sein Angesicht.
Die Welt ist voller Zeichen
Vor ihrem letzten Stoß,
Sonn, Mond und Stern erbleichen,
Der Menschen Not ist groß.

Es kann nicht lang mehr werden,
Drum hebt das Haupt empor,
Ach, hängt es nicht zur Erden,
Denn seht, es bricht hervor
Der Tag, da ihr sollt sehen,
Was die Erlösung sei,
Der Tag, da ihr sollt stehen
Vor Jesu sündenfrei.

Hofft, dass der Trübsalswinter
Nun bald zu Ende geht;
Der Frühling kommt geschwinder,
Als ihr euchs wohl verseht.
lasst es immer schneien
und stürmen auf euch zu,
Gott wird euch bald erfreuen
und bringen in die Ruh.

Der Bäume Knospen zeigen
Des Winters Endschaft an.
Der muss dem Sommer weichen,
So dass man schließen kann
Von Zeichen, die geschehen
In dieser letzten Zeit,
Die Welt wird bald vergehen,
Es kommt die Ewigkeit.

Ach Jesu, meine Liebe,
Mein Teil in jener Welt,
Ach hilf, dass ich mich übe,
So, wie es dir gefällt.
Gib, dass ich stets bedenke,
Der Tag sei nicht mehr weit,
Damit sich ja nicht lenke
Mein Herz zur Eitelkeit.

Ach, lehre mich selbst beten
und stehn auf meiner Hut,
Lass mich einst vor dich treten
Mit unverzagtem Mut:
Und wenn ich soll erscheinen
und kommen vor Gericht,
So gib, dass von den Deinen
Mich trenn kein Urteil nicht.

Du Freude meiner Seelen,
Verleide mir die Welt,
Hilf, dass ich dies mag wählen,
Was droben mir bestellt;
Gib, dass mein Herz sich finde
In dir, du bist mein Schatz,
Mach mir als deinem Kinde
Auf deinem Schoße Platz.

So ist wohl aufgehoben
Mein allerbestes Teil.
Nicht unten, sondern oben
Im Himmel ist mein Heil.
Kommts denn mit dir zum Ende,
O Welt, samt deiner Lust,
So schlag ich meine Hände
um meines Jesu Brust.

Nun komm, erwünschtes Leben,
Komm, schönste Sommerzeit!
Komm, Tag, der mir wird geben
Die süße Ewigkeit.
Komm, Jesu, Lebenssonne!
Komm, hole mich hinein
Ins Haus der Freud und Wonne,
Da werd ich selig sein.