Der Glaube bleibt! früh weintest, glaubtest du,
Von Jesu Geist regiert;
Drum hat dich früh Gerechtigkeit
Und Ruh und edler Mut geziert.
Du fandest ihn, der Sünder sühnet,
Aus dessen Kreuz das Leben grünet.
Der Glaube bleibt!
Die Liebe bleibt! er, der uns Arme liebt,
Gab dir sein Lieben auch;
Drum hast du uns erquickt und nicht betrübt
Bis zu dem letzten Hauch.
Dein Heiland hat dich nun gerettet,
Doch ewig an uns festgekettet.
Die Liebe bleibt!
Die Hoffnung bleibt! aus Lieb und Glaube dringt
Sie wunderstark empor,
Hebt sich mit Adlersflügeln auf, und schwingt
Sich durch des Himmels Tor.
So hat dein Hoffen auch gesieget,
und ob der Leib im Grabe lieget:
Die Hoffnung bleibt!
Einst wird der Glaub ein Schaun der Herrlichkeit;
Der Hoffnung wird ihr Teil,
Dass sie geharret in der Prüfungszeit;
Sie erbt das volle Heil.
Doch Liebe bleibt, was sie gewesen:
Ein süßes, wandelloses Wesen.
Die Liebe bleibt!
Die Liebe bleibt! o Jesu, dort im Licht
Der Himmel schwebest du,
und wendest doch dein huldvoll
Angesicht uns auf der Erde zu!
In dir sind Eins all deine Lieben,
Sei’s hier im Todestal, sei’s drüben.
Die Liebe bleibt!