Burghard von Kramm – Wie ist es wunderlich.

Wie ist es wunderlich bestellt
Doch mit dem Reichtum dieser Welt!
Wie Edelstein und Goldespracht
Kein sehnend Herz zufrieden macht,
Und doch: So lange man auf Erden geht,
Mit regem Eifer, scharfem Sinn
Um jenen irdischen Gewinn.

Man trachtet nur nach Ehr‘ und Geld,
Zu glänzen in der armen Welt;
Denkt nicht, dass es nur karge Zeit,
Die Gott allhier uns wohl verleiht.
Vergisst auch, dass von Seinem Thron,
Zur Armut selbst sich gab der Sohn,
Und heiligte der Armen Stand,
Ein Zeichen uns und Unterpfand.

Dass nichts vor Ihm gilt Gold und Pracht,
Nicht Ehr‘, nicht Ruhm und hohe Macht;
Dass Glaube nur uns lieblich schmückt
Und hier wie dorten uns beglückt,
Dass Gottes Liebe uns’re Zier,
Sein heil’ger Will‘ allein Begier,
Dass über allem eitlen Gut
Ein Tropfen unsers Heilands Blut.