Benjamin Schmolck. Zu Anfang der Woche.

Ein neuer Tag, ein neues Leben
Geht mit der neuen Woche an,
Gott will mir heut aufs neue geben,
Was mir sonst Niemand geben kann;
Denn hätt ich seine Gnade nicht,
Wer gäbe mir sonst Trost und Licht?

Ich grüße diesen lieben Morgen
und küsse Gottes Vaterhand,
Die diese Nacht so manche Sorgen
In Gnaden von mir abgewandt.
Ach, Herr, wer bin ich Armer doch?
Du sorgst für mich, ich lebe noch!

Nun das erkennet meine Seele
Und gibt sich selbst zum Opfer hin;
Doch weil ich noch in dieser Höhle
Mit Not und Tod umgeben bin:
So weich auch heute nicht von mir,
Denn meine Hilfe steht bei dir.

Mein Glück in dieser neuen Woche
Soll nur in deinem Namen blühn,
Ach, lass mich nicht am Sündenjoche
Mit meinem Fleisch und Blute ziehn;
Gib deinen Geist, der mich regiert
Und nur nach deinem Willen führt.

Soll ich mein Brot mit Kummer essen,
So lass es doch gesegnet sein,
und was du sonsten zugemessen,
Das richte mir zum Besten ein;
Ich bitte keinen Überfluss,
Nur was ich nötig haben muss.

So tue nun, mein Gott, das Deine
und lass mich auch das Meine tun.
Behüte beides, Groß und Kleine,
Dass sie auf deiner Huld beruhn,
Und dass ein jedes diesen Tag
Mit dir vergnügt beschließen mag.