Wie Gott mich führt, so will ich gehn,
Ohn alles Eigenwählen:
Geschicht, was er mir ausersehn,
Wird mirs an keinem fehlen.
Wie er mich führt, so geh ich mit,
Und folge willig Schritt für Schritt
In kindlichem Vertrauen.
Wie Gott mich führt, so bin ich still
Und folge seinem Leiten;
Obgleich im Fleisch der Eigenwill
Will öfters widerstreiten.
Wie Gott mich führt, bin ich bereit
In Zeit und auch in Ewigkeit,
Stets seinen Schluss zu ehren.
Wie Gott mich führt, bin ich vergnügt,
Ich ruh in seinen Händen;
Wie er es schickt, und mit mir fügt,
Wie ers will kehrn und wenden,
Sei ihm hiermit ganz heimgestellt:
Er mache, wie es ihm gefällt,
Zum Leben oder Sterben.
Wie Gott mich führt, so geb ich mich
In seinen Vaterwillen.
Scheints der Vernunft gleich wunderlich:
Sein Rat wird doch erfüllen,
Was er in Liebe hat bedacht,
Eh er mich an das Licht gebracht;
Ich bin ja nicht mein eigen.
Wie Gott mich führt, so bleib ich treu
Im Glauben, Hoffen, Leiden.
Steht er mit seiner Kraft mir bei:
Was will mich von ihm scheiden?
Ich fasse in Geduld mich fest:
Was Gott mir widerfahren lässt,
Muss mir zum besten dienen.
Wie Gott mich führt, so will ich gehn,
Es geh durch Dorn und Hecken.
Von vornen lässt sich Gott nicht sehn;
Zuletzt wird ers aufdecken,
Wie er nach seinem Vaterrat
Mich treu und wohl geführet hat:
Dies sei mein Glaubensanker.