Joh. Georg Albinus. – Herrlichkeit jenes Lebens.

Alle Menschen müssen sterben,
Alles Fleisch vergeht wie Heu;
Was da lebet, muss verderben,
Soll es anders werden neu.

Dieser Leib, der muss verwesen,
Wenn er anders soll genesen
Der so großen Herrlichkeit,
Die den Frommen ist bereit.

Drum so will ich dieses Leben,
Wenn es meinem Gott beliebt,
Auch ganz willig von mir geben;
Bin darüber nicht betrübt.

Denn in meines Jesu Wunden
Hab ich schon Erlösung funden,
Und mein Trost in Todesnot
Ist des Herren Jesu Tod.

Jesus ist für mich gestorben,
Und sein Tod ist mein Gewinn;
Er hat mir das Heil erworben:
Drum fahr ich mit Freuden hin,

Hin aus diesem Weltgetümmel
In den schönen Gotteshimmel,
Da ich werde allezeit
Schauen die Dreifaltigkeit.

Da wird sein das Freudenleben,
Da viel tausend Seelen schon
Sind mit Himmelsglanz umgeben,
Dienen Gott vor seinem Thron;

Da die Seraphinen prangen
Und das hohe Lied anfangen:
Heilig, heilig, heilig heißt
Gott der Vater, Sohn und Geist!

Da die Patriarchen wohnen,
Die Propheten allzumal;
Wo auf ihren Ehrenthronen
Sitzet die gezwölfte Zahl;

Wo in so viel tausend Jahren
Alle Frommen hingefahren;
Da wir unserm Gott zu Ehrn
Ewig Hallelujah hörn.

Jerusalem, du Schöne!
Ach wie helle glänzest du!
Ach wie lieblich Lobgetöne
Hört man da in sanfter Ruh!

Ach der großen Freud und Wonne:
Jetzund gehet auf die Sonne,
Jetzund gehet an der Tag,
Der kein Ende nehmen mag.

Ach ich habe schon erblicket
Alle diese Herrlichkeit:
Jetzo werd ich schön geschmücket
Mit dem weißen Himmelskleid,

Mit der güldnen Ehrenkrone;
Stehe da vor Gottes Throne,
Schaue solche Freude an,
Die kein Ende nehmen kann.

Nun hier will ich ewig wohnen,
Meine Lieben, gute Nacht,
Eure Treu wird Gott belohnen,
Die ihr habt an mir vollbracht.

Liebste Kinder und Verwandten,
Brüder, Freunde und Bekannten,
Lebet wohl zu guter Nacht!
Gott sei Dank, es ist vollbracht!