Albert Zeller – Nur keinen guten Augenblick verscherzt!

Nur keinen guten Augenblick verscherzt!
Aus Augenblicken nur besteht das Leben:
Die Freude frisch und wonniglich geherzt,
Zur bösen Stunde dankbar und ergeben!
Auch tief verschleiert bleibt die Schönheit schön,
Und jeder Nebel muss zuletzt vergehn.

Lebwohl! Lebwohl! wann tut nicht Scheiden weh?
Ein bittrer Leid gibt es ja nicht hienieden;
Doch hat das Scheiden ohne Meiden je
Die Liebe selbst und Liebende geschieden?
Nein, höher nur und herrlicher entflammt
Das Feuer, das aus Gottes Herzen stammt.

Lebwohl! Lebwohl! Hinauf, hinausgeschaut!
Das Leben rauscht dahin wie eine Welle;
Wohl dem, der auf die Ewigkeit gebaut,
In Gottes Herzen hat die rechte Stelle!
In seiner liebe bleiben wir vereint,
Ob hier, ob dort uns seine Sonne scheint.