Benjamin Schmolck – Tägliche Sterbensgedanken.

Mel. Wer nur den lieben Gott lässt walten.

1. Mein Gott, ich weiß wohl, dass ich sterbe,
Ich bin ein Mensch, der bald vergeht,
Und finde hier kein solches Erbe,
Das ewig in der Welt besteht,
Drum zeige mir in Gnaden an,
Wie ich recht selig sterben kann.

2. Mein Gott, ich weiß nicht, wann ich sterbe,
Kein Augenblick geht sicher hin.
Wie bald zerbricht doch eine Scherbe,
Die Blume kann auch leicht verblühn.
Drum mache mich nur stets bereit
Hier in der Zeit zur Ewigkeit.

3. Mein Gott, ich weiß nicht, wie ich sterbe,
Dieweil der Tod viel Wege hält.
Dem einen wird das Scheiden herbe,
Wenn sonst ein andrer sanfte fällt.
Doch wie du willt, gib, dass dabei
Mein Ende nur vernünftig sei.

4. Mein Gott, ich weiß nicht, wo ich sterbe,
Und welcher Sand mein Grab verdeckt;
Doch wenn ich dieses nur erwerbe,
Dass deine Hand mich auferweckt,
So nehm ich gleich ein Stellchen ein,
Die Erd ist allenthalben dein.

5. Nun, liebster Gott, wenn ich ja sterbe,
So nimm du meinen Geist zu dir,
Den ich mit Christi Blute färbe,
Und hab ich den im Grabe hier,
So gilt mirs gleich und geht mir wohl,
Wann, wo und wie ich sterben soll.