Wo anders als zu Jesu Füßen,
Wo anders als in seiner Schar
Sucht dich mein Sehnen und mein Grüßen,
Find ich es wieder wie es war?
Ich kenn dich nicht mehr nach dem Fleische
Und nach der irdischen Gestalt,
Und was ich hoffe, was ich Heische,
Dient einer himmlischen Gewalt.
Ich sah dich blühen und vergehen,
Und in die dunkle Gruft gesenkt;
Und wie du solltest auferstehen,
Zu ahnen ist mirs nicht geschenkt.
Das Weizenkorn fällt in die Erde,
Der Leib verwest, wie ihm gehört;
Mehr als ich ahnte und begehrte,
Wird dennoch dir und mir beschert.
Es ist der Leib der Offenbarung,
Wenn Gottes Ratschluss sich erfüllt,
Der deinen Geist zu heilger Wahrung
Mit Kraft durchdringt, mit Licht umhüllt.
„Noch heute,“ sprach im Tod der Meister,
„Sollst du im Paradiese sein;“
Wir kennen nicht die Zeit der Geister,
Und dringen nur im Glauben ein.
Das aber dürfen wir erfahren,
Dass unser Herr und Heiland lebt,
Und über unsern Totenbahren
Sein Auferstehungsbanner schwebt;
Dass er vor uns mit Geistesschritten
In tausend Liebesweisen geht,
Und in dem Bund der Treuen mitten
Als König der Versieglung steht.
Und wie am reichsten Gottes Segen
Schon hier aus Menschenherzen quillt,
Und seine Liebe allerwegen
Durch Brüder unser Sehnen stillt:
So hat er vor des Thrones Stufen
Zu höhrem Werke sie geweiht,
Und seine Seligen berufen
Zu Dienern seiner Seligkeit.
Dein Kommen war so sanft und leise,
So ungesehn und wunderbar;
So recht nach selger Geister Weise,
Und meinem Herzen dennoch klar.
Möcht ich nur immer stiller, freier
Dich lieben, wie du jetzt mich liebst, .
Und schon in der Vollendung Feier
Dich selber mir zu lieben gibst!
Dass ich mit dir mich froh bereite,
Wie du mich jetzt schon weihst und zierst,
Bis du mich einst mit Himmelsfreude
In deine ewge Hütte führst.