Herz und Hände hocherhoben
Tret ich vor dein Angesicht;
Meine Zunge ist voll Loben
Und mein Auge voller Licht,
Hoch begnadigt, hoch beglücket
Schau ich, was du mir getan,
Und im tiefsten Geist entzücket
Darf ich meinem Heiland nahn.
Als ich wähnte zu verderben,
Und mein Sein in Nichts zerbrach,
Meine Seele wollte sterben,
Riefst du diesen Morgen wach;
Und in eitel Sieg verschlungen
Ist durch deine Hand der Tod,
Und die Seele losgerungen
Von der Erde Lust und Not.
Herr, wie hast du angesehen
Deines Dieners Niedrigkeit!
Denen, die in Lilien gehen,
Hast auch ihn du eingereiht.
Um mich leuchten, um mich weben
Seh ich froh dein heilig Reich,
Und mein altes Sein und Leben
Einer fernen Wolke gleich.
Ach wie himmlisch, ach wie prächtig
Ist es großer Gott bei dir!
Heilig, wunderbar und mächtig
Ist dein Name für und für.
Über alle Höhn und Weiten,
Streckt sich die Barmherzigkeit;
Wer dich fürchtet, den begleiten
Heil und Frieden allezeit.
Die Gewaltgen stößt vom Stuhle
Deines Armes große Kraft,
Und in des Verderbens Pfuhle,
Stirbt der Hoffart Leidenschaft;
Aber, die in Demut wandeln,
Ziehst du nah zu deinem Thron,
Und der Einfalt schlichtes Handeln
Krönest du mit hohem Lohn.
Und die Hungrigen die füllest
Du mit Gütern reich und hehr,
Und, wie du ihr Sehnen stillest,
Lässest du die Reichen leer.
In des Leidens tiefste Wunden
Gießest du des Heiles Del;
Ja, du hilfst zu allen Stunden
Deinem Diener Israel.
Wie du einst zu unsern Vätern
Sprachst dein gnadenreiches Wort,
Tönt es allen deinen Betern
Heute noch und immer fort.
Köstlich ist es, Ja und Amen;
Wer es hört, der freuet sich,
Und dein auserwählter Samen
Lebt und grünet ewiglich.