Samuel Liscovius – Nach dem heiligen Abendmahl.

1. O Jesu, treuer Hirte,
Du suchest die Verirrte,
Und liebest arme Sünder
Wie deine lieben Kinder.

2. Ich hatte mich verirret,
In Sünden ganz verwirret,
Doch hast du mich gefunden
Und tröstlich losgebunden.

3. Den Sünden abzukommen,
Hast du mich aufgenommen.
Und, als ein Vater pfleget,
Auf deinen Schoß geleget.

4. Hab ich dich gleich betrübet.
Hast du mich doch geliebet,
Mir meine Schuld geschenket
Und mich mit Trost getränket.

5. O Jesu, wahres Leben,
Du hast dich mir gegeben
Und in mein Herz gesetzet,
Auch Seel und Mut ergötzet.

6. Mit deinem Fleisch und Blute,
Dem höchsten Gnadengute,
Hast du mich jetzt genähret
Und meinen Tod verzehret.

7. Des Teufels Heer erschricket,
Weil du mich selbst erquicket,
meine Sündenwunden
Du kräftig hast verbunden.

8. Nun werd ich nicht verloren,
Denn ich bin neu geboren,
Der Himmel steht mir offen,
Nun hab ich Heil zu hoffen.

9. O Jesu, sei gepreiset,
Dass du mich so gespeiset,
Dass ich für mein Verderben
Nun soll das Leben erben.

10. Ich danke dir und bitte:
Regiere meine Schritte,
ich von deinen Wegen
Mich niemals möge regen.

11. Durch deinen Geist mich führe,
Dass ich mich nicht verliere,
Dass ich mich dir zu Liebe
In guten Werken übe.

12. Hilf, dass mich diese Speise
Zu dir in Himmel weise:
Dass ich an deinem Leibe
Ein ewig Gliedmaß bleibe.