Albert Zeller – Wer von den tiefsten Wunden

Wer von den tiefsten Wunden,
Die bis zum Herzen gehn,
Will wiederum gesunden,
Darf keine Freunde sehn,
Darf keine Silbe sprechen,
Wie ihn auch drängt sein Sinn:
Sonst strömt sein Blut in Bächen,
Sein Leben rasch dahin.
Ein Fremder mag sich nahen,
Da wallt sein Herz nicht auf;
Darf Gruß und Wort empfahen,
Und ruhig bleibt sein Lauf.
Er weiß, die Liebsten teilen
Still und gefasst sein Leid
Das lässt die Wunden heilen
In einer kürzern Zeit;
Und was er hat empfunden,
In allem Leid und Graus,
Das spricht in guten Stunden
Er laut und dankbar aus.