Jehovah! nimm all‘ meine Kräfte bin,
Weil ich von Deinem Geist gezogen bin!
Dir muss mein Herz und Sinn ergeben sein,
Sonst werd‘ ich nicht für deinen Himmel rein.
Lass wachsen in der neuen Kreatur
Mein ganz Gemüt zur göttlichen Natur,
Die nichts vom alten Sündentand der Welt,
Nein, Dich allein mit zarter Liebe hält!
Ich opfre, Herr, zu diesem Werk Dir auf
Den Sinn, das Herz und den Gedankenlauf.
O gib mir ungeteilte Liebeskraft
Für alles Neue, was dein Geist mir schafft!
Die Seele kann vom Denken niemals ruh’n,
Ihr Wille hat mit Etwas stets zu tun:
Drum sollt er stets mit ungeteiltem Mut
Einsenken sich in Dich, Du höchstes Gut.
O wurzle tief, du neues Leben, ein,
Und lass dein Wachstum nie gehindert sein!
Der neue Mensch lebt von der Liebe nur,
Wenn er, o Jesu, nachgeht deiner Spur.
Dann wird geheim dein Reichtum ihm vertraut,
Dann wird er still zum Tempel aufgebaut,
Darin der Schöpfer sein Geschöpf umfäht,
und sich verklärt mit Huld und Majestät.
Da bieten sich die Lebensfrüchte dar,
Da wird der Geist des ew’gen Guts gewahr;
Jemehr er gibt, jemehr wird ihm geschenkt,
Und all sein Trieb wird himmelwärts gelenkt.
Zeuch uns nach Dir, o Herr der Herrlichkeit!
Sieh‘, unsre Seelen stehen Dir bereit;
Nimm jeden neuen Lebenskeim in Schutz,
Dass er bewahrt sei vor des Argen Trutz!
Schließ‘ auf uns deines Jesu-Namens Grund,
Wo ew’ges Ja ausgeht vom ew’gen Bund!
Du offne Lieb‘, uneingeschränkte Treu‘,
Mach‘ dein Versprechen jeden Tag uns neu!
Schaff‘ Alles in uns neu, du Lebenswort!
Halt‘ offen die einmal gesprengte Pfort
Jerusalems, dass die erkaufte Zahl
In jenen Mauern halt dein Abendmahl!
Dringt nicht der Ruf aus deinem Tempel vor:
„Ich komme bald! o halt‘ dein Herz empor!
Bewahr dein Kleid, samt Herz und Sinnen rein,
Und eil‘ unendlich in mein Herz hinein!“
Ja, komm‘, Herr Jesu, nimm uns stets zu,
Und lass uns sonst, in keinen Dingen Ruh‘!
Zeuch uns nach Dir, so laufen wir mit Dir,
Und steh’n einst dort in unbefleckter Zier!