Jochen Klepper – Ecce Homo

Wir leben alle zwischen Nacht und Nacht,
und was am Tage einer weint und lacht,
ist nur ein Zufall zwischen den Gesetzen.

Wir leben hin aus Hunger und aus Blut,
im Freuen böse und im Leiden gut,
man kann den einen für den anderen setzen.

Wir tragen alle erst ein Ja ins Sein,
verarmen alle an des Todes Nein,
sind gleich mit so verschiedenen Gesichtern.

Wir wachen ängstlich zwischen Schoß und Grab.
Ein Dunkel löst das andere Dunkel ab,
Inmitten liegt ein wirres Spiel von Lichtern.