Behm, Martin – Wer kann doch würdig preisen

Im Ton: Herzlich tut mich erfreuen.

1. Wer kann doch würdig preisen,
Herr Gott, dein Gnad und Güt,
Die du uns tust beweisen?
Gibst uns ein fein Gemüt,
Die Zung und Sprach daneben,
Lässt sie auch schreiben fein,
Damit an Tag zu geben,
Wie wir gesinnet sein.

2. Die Sprachen sind verwirret
Zu Babel in der Stadt.
Ein Turm ward aufgeführet,
Der bis an Himmel gaht;
Den hast du umgebrochen,
Dies Volk zerstreuet gar,
Die Hoffart so gerochen,
Das sah man offenbar.

3. Nun sind die Sprachen richtig
An Christi Kreuz genennt,
Sind all zu lehren tüchtig,
Damit man ihn erkennt.
Hilf, dass in allen Sprachen
Die Lehr werd ausgebreit,
Die uns kann selig machen
Aus Gnad in Ewigkeit.

4. Hilf auch, dass wir vernehmen
Der Sprachen Sinn und Kraft,
Dass wir uns dir bequemen,
Und dein Wort bei uns haft.
Du wollst auch selbst verwalten
Kirchen und Schul zugleich,
Die Sprachen rein erhalten
Hier in deim Gnadenreich.

5. Obschon die Bösen toben,
Im Grimm zusammengehn,
Wenn dich die Menschen loben,
Und wollens nicht gestehn,
So hilf, dass wir so bleiben,
Wie wir mit Wohlbedacht
Vor dir reden und schreiben,
Dass dein Will werd vollbracht.

6. Du bist und bleibst alleine
Der König aller Ehr,
Hilf, dass im Glauben reine
Ich dich preis herzlich sehr.
Lass mich allhier auf Erden
Tun nach dem Willen dein,
Dass ich mög selig werden
Und ewig bei dir sein. Amen.