Wer ist doch Die, die wie der Glanz am Morgen
In meine Sinne fällt,
Und mit dem Blitz mein düstres Herz erhellt?
Was weht mir hin die lang getragnen Sorgen?
Wer trägt mir solche Ruh
Nach meiner Unruh zu,
Nachdem mich stets des Zweifels Nacht besessen?
Wer macht mich Das vergessen?
Wo ist das Dunkle blieben?
Welch‘ übergroße Freud‘
Ergreift die Seele heut!
Wer hat mich aus dem Zorn zur Liebe hingetrieben?
Rennst du noch nicht der Gnade helles Blitzen,
Die deinen dunklen Ort
Unmittelbar mit ihrem Wort
So oft gesucht in Liebe zu besitzen?
Ist diese nicht das Licht,
Das in den Seelen stets anbricht,
Wenn sie nur nicht die Kräfte unterdrücken?
Sie ist’s, die dich erfreuen
Und ganz verklären kann,
Wenn du sie nimmest an.
O lass dich ihren Glanz im Innersten erneuen!
Bist du’s, o Sonn‘, aus deren klarem Bronnen
Mir so viel Licht und Kraft,
Die lauter neues Wesen schafft,
Mein ganzes Leben lang ist in’s Gemüt geronnen?
So geht’s! man kennt Dich nicht;
So lange nicht dein Licht
Zuvorkommt, weiß man nicht, woher wir haben
Die ungesuchten Gaben.
Nun aber will ich nehmen
Was mir dein Geist darlegt,
Und selbst in’s Herze prägt!
Heil mir! – Ach wolle mein
Dich ewiglich nicht schämen!