1. Wir sind allhier im fremden Land,
Das ist, Herr Christ. ein schwerer Stand.
Viel frommer Leut mit Angst und Trän’n
Sich nach der Heimat herzlich sehn’n.
2. So sind ihr viel, die achtens nicht,
Ihr Tun aufs Zeitlich ist gericht,
In Lehr und Leben sie sich irrn
Und ander neben sich verführn.
3. Abgötterei und Aberglaubn
Dem Menschen all sein Wohlfahrt raubn,
Wer übel lebt und Sünden treibt,
Demselben Gott nicht gnädig bleibt.
4. Drum Herr, heb doch dein Augen auf,
Weil groß ist der Verführten Hauf,
Dein Allmacht den Verstockten wehr,
Die noch zu lenken sind, bekehr.
5. Die Finsternis zerteil durchs Wort,
Weil wir hier sind im finstern Ort;
Des Glaubens Licht bei den entzünd,
Die hie ins Todes Schatten sind.
6. Die Schlafenden wollst du erweckn,
Erleucht all, die in Irrtum steckn,
Dein recht Erkenntnis ihn verleih,
Mach sie von aller Blindheit frei.
7. Lass deiner Lehr im Geist genießn,
Die nichts von dein Erkenntnis wissn;
Richt auf all, die gefallen sind;
Versammle dein zerstreute Kind.
8. Such fleißig, die sich habn verirrt,
Und bring zurecht, die sind verführt;
Nimm auf all, die da warn verlorn,
Und lass sie dir sein auserkorn.
9. Erhalt dein Wort und reine Lehr,
Dass sich dein gläubigs Häuflein mehr;
Hilf, dass dein Wort werd ausgebreit
Allhier und dort in Ewigkeit.
Amen.