In seiner eignen Weise.
Wer ist der, dessen heller Schein
Von Edom wird erblicket,
Der dort von Bazra tritt herein,
Mit Kleidern schön geschmücket?
Mit Kleidern, deren Glanz und Pracht
Wird rotem Purpur gleich geacht’t;
Wer ist’s, der so mit Prangen,
Als wie ein Held,
Kommt über Feld
In großem Schmuck gegangen?
2. Ich bin es, ich, o lieben Leut‘,
Ich bin es, den ihr ehret;
Ich bin es, der Gerechtigkeit
Allhier auf Erden lehret.
Ich, der ich über Sternen hin
Den Stuhl setz und ein Meister bin
Von übergroßen Taten;
Ja, der da weiß
Dem Erdenkreis
zu helfen und zu raten.
3. Mein Heiland, ach, der großen Not!
O weh, du Herr der Zeiten!
Ach wie ist dein Gewand so rot,
Ach was soll das bedeuten?
Ach, ach, wie ist Dein Kleid besprengt
Und gar mit Blute durchgemengt!
O Hoffnung unsrer Väter,
Wie bist du itzt1jetzt
Mit Most bespritzt,
Gleich einem Keltertreter!
4. Ja, recht, ich bin es ganz allein,
Der ich die Kelter trete,
In allem Volk wird keiner sein,
Der dieses mir nachtäte.
Drum hab‘ ich sie in meinem Grimm
Gekeltert und mit Ungestüm
Den Most umher gespritzet,
Mit solcher Kraft,
Dass auch der Saft
Mir hat mein Kleid beschmützet.
5. Dank hab‘, o Jesu, für die Last,
Dank habe für das Höhnen,
Das du für uns erduldet hast,
Mit Gott uns zu versöhnen.
Dank habe für dein teures Blut,
Das Du vergossen uns zu gut.
Ach, lass doch Deine Schmerzen
Und deine Pein
Nicht kraftlos sein,
Gib bußfertige Herzen.