Im Ton: Durch Adams Fall ist ganz verderbt.
1. Ich will des HErren Preis und Ehr,
Als viel ich kann, erheben
Und seinen Namen loben sehr,
Dieweil ich hab das Leben;
Denn er allein
Kann hülflich sein
In Angst und großen Nöthen,
Und mit Gewalt
Erretten bald,
Die man ohn Schuld will tödten.
2. Traut, ihr Gerechten, eurem Gott,
Es soll euch wol gelingen;
Der Teufel wird sein Hohn und Spott
An euch mit nicht vollbringen;
Ob er sich wol
Stellt rasend toll
In denen, die euch hassen,
Wird er euch doch
Mit seinem Joch
Wol ungefangen lassen.
3. Wol dem, den Gott in dieser Welt,
Mit Kreuz oft thut belegen,
Des Schaden in ein Frommen fällt,
Erlanget Gunst und Segen,
Wird klug und weis
Und flieht mit Fleiß
Der Welt tolles Vermessen,
Und wie ein Kind
Gott lieb gewinnt,
Und kann sein nicht vergessen.
4. Darum, ihr Christen, streubt euch nicht,
Wie Roß und wilde Thiere,
Wenn euch die Hand des HErren richt,
Denn er will euch probiren,
Ob ihr auch wollt
Wie reines Gold
Im Feur beständig bleiben,
Und auf sein Macht
Fest geben Acht,
Die Böses kann vertreiben.
5. Faßt nur in Gott ein starken Muth,
Thut still des Euren warten,
Der HErr, so alles schauen thut,
Wird wol das Spiel verkarten,
Und eurem Feind,
Ders böse meint,
Sein stolzen Muth verkürzen,
Und ihn geschwind,
Wie Spreu im Wind,
Vom Stuhl herunter stürzen.
6. Laß dichs nicht irren, ob er zwar
Ein Zeit lang triumphiret
Und auf sein Reichthum immerdar
Pocht und gleich jubiliret.
Thu nur gemach,
Gib Gott die Rach,
Und laß dich ihn nur äffen,
In kleiner Weil
Wird ihn der Pfeil
Des bittern Todes treffen.
7. Alsdenn so liegt sein‘ große Ehr,
Darinnen er gepranget,
Und sieht das Leben nimmermehr,
Ist ewiglich verdammet,
Hat keine Ruh,
Muß immerzu
In Finsterniß verborgen
Sich ohne Ziel,
Mit Schrecken viel,
Des jüngsten Tags besorgen.
8. Ach, unser Leben ist ein Dunst,
Was kann der Mensch doch schaden?
Darum fußt nicht auf Herrengunst,
Noch auf ihr‘ groß Genaden;
Denn sie so wol
Sind Schwachheit voll,
Wie andre Adamskinder,
Und bleiben nicht
In ihrer Wicht,
Wie die gemeinen Sünder.
9. Denn große Leut die fehlen auch,
Nicht viel besonders wiegen;
Sie halten den gemeinen Brauch
Und wie die Menschen lügen:
Zwölf in der Noth
Gehn auf ein Loth,
Sie helfen, was sie können,
Und müssen bald
All ihr Gewalt
Eim andern Mann vergönnen.
10. Darum so thut zum allerbest
Und weiß, worauf er bauet,
Der sich allein auf Gott verläßt,
Und seinem Wort getrauet;
Denn dieser Mann
Nicht wanken kann,
Er hält, was er gelobet,
Und steht gar frei
Den Seinen bei,
Wenn Tod und Teufel tobet.
11. O starker Gott, schaff allen Recht,
Die Gwalt und Unrecht leiden,
Und thu einmal das arg Geschlecht
Von deinen Kindern scheiden.
Der Witwen arm
Dich, HErr, erbarm,
Beschütz auch alle Waisen,
So wollen wir
In deiner Zier
Dich großen König preisen.
Amen.