Kommt her, kommt her, ihr Erwählten,
Ihr Elenden und Gequälten,
Die ihr dem Herren dienen wollt
Um viel bessers denn Gold!
O kommt, weil er sich läßt finden,
Sucht Ablaß der Sünden,
Ergebt euch ihm aus Herzensgrund
In sein’n gnadreichen Bund!
Sagt ab, sagt ab dem Bösenwicht,
Der euch nur zu Sünden anficht,
Geht aus und fliehet von sei’m Heer;
Denn sein Fall ist sehr schwer.
Er verheißt ihm zwar, zu geben
Freud‘ und herrlich Leben,
Führet’s aber durch Eitelkeit
Zur Höllen Bitterkeit.
Macht euch her von der breiten Bahn,
Und hanget Christo treulich an;
Denn er verheißet und giebet
Allen, so er liebet,
Aus seiner Füll‘ Gnad‘ und Wahrheit,
Und nach treuer Arbeit
Führet er sie zur Herrlichkeit,
Giebt ihn’n Freud‘ und Klarheit,
Er giebet nicht Silber noch Gold,
Sonder gar viel ein’n bessern Sold;
Er begehrt auch nicht Schwerdt und Schild,
Wie es bey der Welt gilt,
Sonder ein’n herzlichen Glauben;
Und den müßt ihr haben,
Mit starker Lieb‘ und Zuversicht,
Wider den Bösenwicht.
Denn ihr müßt auf allen Seiten
Mit geistlichen Waffen streiten,
Den Irrthumen widerstreben,
Dem Fleisch nicht nachgeben,
Die Welt und ihr Wollust meiden,
Derhalben viel leiden,
Also den Leib aller Sünden,
Die Welt, überwinden.
Der König läßt Sold ausschreyen,
Spricht zu Knechten und zu Freyen:
Will sich mir jemand ergeben,
Er soll ewig leben;
Und niemand ist, der sein achtet,
Nach sei‘m Besten trachtet:
Ach Gott, was wirst du doch sprechen,
Wenn du kommst zu rächen?
Weltlichen Herr’n ist man bereit,
Lauft in Krieg, hat Müh‘ und Arbeit,
Bringet doch gar selten davon
Ein’n klein’n vergänglich Lohn:
Warum lauft man denn nit auch zu
Dem König Jesu,
Daß man in ihm überwinde,
Fried‘ und Ruh‘ erfinde?
O wohl dem, der zum Herren kümmt
Und sein’n Dienst von Herzen annimt,
Sein’n Eigenwillen läßt fahren,
Daß er mögt bewahren,
Was ihm lieb ist, zu Tag und Nacht
Von aller Kraft and Macht!
Denn die Freud‘ ewiger Klarheit
Ist ihm längest bereit.
Ey nu, König vom höchsten Thron,
Du wolltest uns auch Beystand thun,
Daß wir zu allen Stunden,
In dein’n Dienst befinden,
Deiner Gnad‘ mögen genießen
Im Geist und Gewissen,
Zuletzt von hinnen verscheiden
Zur ewigen Freuden!