Mel. Ach bleib‘ mit deiner Gnade.
O Herr, dem Tod und Leben
Im himmlischen Gericht
Vom Vater übergeben,
O Herr, verwirf mich nicht!
Wohl kenn ich meine Sünden
Und meinen harten Sinn,
Weiß, dass ich Gnad‘ zu finden
Vor dir nicht würdig bin.
Doch kenn‘ ich auch dein Lieben,
Das dich voll Heldenmuth
Einst in den Tod getrieben,
Den Sündern all‘ zu gut.
Ich kenne dein Erbarmen,
Und deine Huld und Treu‘,
Weiß, du vergibst dem Armen,
Der kommt voll Leid und Reu‘.
So komm‘ ich denn als Armer
Voll Trauer, Leid und Reu‘,
D Jesu, du Erbarmer,
Mach‘ deine Gnade neu!
Hilf mir zu neuem Leben,
Dass ich, von Sünden frei,
Dir ganz und gar ergeben,
Ganz deiner würdig sei.
Und sollt ich wieder wanken,
Gib deines Geistes Licht,
Und lenke die Gedanken,
O Herr, auf dein Gericht.
Und wenn des Leibes Hütte
Im Todeskampf zerbricht,
Dann höre meine Bitte:
O Herr, verwirf mich nicht!
Dein freundlich Antlitz kehre
Nicht von mir im Gericht.
Mein Flehen nur erhöre:
O Herr, verwirf mich nicht!