Arndt, Ernst Moritz – Jesus mein Licht

Wann ich traurig wanke
Und auch der Gedanke
Blind wird wie die Nacht,
Wann ich nichts kann finden,
Tappend unter Blinden,
Was mir’s helle macht,
Wer zündt dann
Das Licht mir an?

Das thust du, o Wonne
Meines Glaubens, Sonne
In der dunkeln Nacht;
Durch dich muß verschwinden,
Was im Thal der Sünden
Alles düster macht:
Du zündst an,
Was leuchten kann.

Das thust du, mein Leben,
Der das dumpfe Beben
Mit der Nacht verscheucht:
Alle Nebel fliehen,
Erd‘ und Himmel blühen
Und der Trug entweicht.
Du machst fest,
Du tröstest best.

Helles Licht der Herzen,
Sichrer Trost der Schmerzen,
Süßer Jesu Christ,
Das kannst du alleine,
Der vom Himmelscheine
Niederkommen ist:
Hort und Held
Und Licht der Welt.

Das kannst du alleine,
Der die Gnadenscheine
In uns niederstrahlt,
Daß sich selbst in Sünden
In den düstern Gründen
Goldne Hoffnung malt:
Du allein
Kannst Tröster jern.

O so bleibe, bleibe
Ewig in mir! schreibe
Mir es fest ins Herz!
Alles mag verschwinden,
Der Gedank‘ erblinden
In dem dunkeln Schmerz
Süßes Licht,
Du dunkelst nicht.