Schaitberger, Joseph – Exulantenliede

I bin ein armer Exulant,
A so thu i mi schreiba,
Ma thuet mi aus dem Vaterland
Um Gottes Wort vertreiba.

Das waß i wol, Herr Jesu mein,
Es iß dir a so ganga,
Itzt will i dein Nachfolger sein,
Herr! mach nach dei’m Verlanga.

Ei Pilgram bin i halt nunmehr,
Muß rasa fremde Strosa.
Das bitt i di, mein Gott und Herr,
Du wirst mi nit verlosa.

Den Glauba hob i frei bekennt,
Des darf i mi nit schäma,
Wenn mo mi glei ein Kezer nennt,
Und thuet mir’s Leba nehma.

Ketha und Banda wor mi men Ehr,
Um Jesu willa z’dulta,
Un dieses macht die Glaubenslehr‘,
Und nit mein böß Verschulda.

Muß i glei in das Elend fort,
Will i mi do nit wehra,
So hoff i do, Gott wird mir dort
Och gute Fründ beschera.

Herr, wie du wilt, so gib mi drein,
Bei dir wil i verbleiba,
I wil mi gern dem Wille dein
G’dultig unterschreiba.

Müß i glei fort, in Gottes Nom‘!
Un wird mir alles genomma,
So was i wol, die Himmelkron‘
Wer i onmal bekomma.

So müß i heut von meinem Haus,
Die Kinderl müß i losa,
Mein Gott, es treibt mir Zährel aus,
Zu wandern fremde Strosa.

Mein Gott, führ mi in ene Stodt,
Wo i dein Wort kann hoba,
Darin will i di früh und spot
In meinem Herzl loba.

Sol i in diesem Jammerthol
Noch länger in Armuth leba,
So hoff i do, Gott wird mir dort
Ein bess’re Wohnung geba.