Wo der Herr das Haus nicht bauet,
Wo man’s ihm nicht anvertrauet,
Wo man selbst sich helfen will,
Steht das Werk bei Zeiten still.
- Wenn der Herr die Stadt nicht hütet,
Wo der Feind bald schleicht, bald wüthet,
Wird sie, trotz der Wächter Fleiß,
Flammen oder Mördern preis.
- Alles Schaffen und Bestreben,
Alles Sorgen, Rennen, Beben
Thut es nicht, wenn’s Gott nicht thut,
Gott und seine treue Hut.
- Springet früh aus eurem Bette,
Ringt und wirket um die Wette,
Sitzt kalt, hungrig, ausgewacht
Bis zur späten Mitternacht,
- Euer Rechnen, Sorgen, Ringen
Wird euch doch kein Glück erzwingen,
Wer sich selber Hülfe schafft,
Der verschmähet Gottes Kraft.
- Fleht den Herrn um seine Gnade,
Suchet Licht auf seinem Pfade,
lebt und liebt in Ihn euch ein,
Dann wird euer Werk gedeih’n!
- Schlafend gibt Er’s seinen Freunden,
Gibt noch Größ’res als sie meinen,
Daß sie staunen, wenn sie seh’n
So viel Vorrath um sich steh’n.
- Segnend tritt, auf ihre Bitte,
Gott, der Herr, in ihre Mitte.
Viel Gebete: reiches Brod,
Starker Muth, wenn Unheil droht!
- Sorgt nicht für den andern Morgen,
Lernt für eure Seelen sorgen,
Trachtet nach der Ewigkeit!
Gott ist nahe jederzeit.
- Scheint’s, daß wenig Trost vorhanden?
Nein, ihr werdet nicht zu Schanden!
Nur der Sünder Haus zerfällt,
Fromme bleiben Herrn der Welt!