Gerhardt, Paul – Das ist mir lieb, daß Gott mein Hort

  1. Das ist mir lieb, daß GOtt, mein Hort,
    So treulich bei mir stehet;
    Wenn ich bitte, wird kein Wort
    In meiner Bitt verschmähet.
    Des schwarzen Todeshand
    Samt der Höllenband
    Umfingen überall
    Mein Herz mit Angst und Qual;
    Doch hat mir GOtt geholfen.
  2. Ich kam in Jammer und in Not
    Und sank fast gar zugrunde,
    Und da sank, rief ich zu GOtt
    Mit Herzen und mit Munde:
    O HErr, ich weiß, du wirst
    Als des Lebensfürst
    Schon führen meine Sach!
    Und wie ich bat und sprach,
    So ists auch nun geschenket.
  3. Sei wieder froh und gutes Muts.
    Mein Herze, sei zufrieden,
    Der HErr, der tut dir alles Guts,
    durch ihn ist nun geschieden
    Und ferne weggebracht,
    Was mich traurig macht;
    Er hat mich aus dem Lach
    Und schwarzen Todesfach
    Mit seiner Hand gerissen.
  4. Mein Aug ist nun von Tränen frei,
    Mein Fuß von seinem Gleiten;
    Das will ich sagen ohne Scheu
    Und rühmen bei den Leuten.
    Was gar kein Mensch nicht kann,
    Das hat GOtt getan.
    Der Mensch ist Lügen voll,
    GOtt aber weiß gar wohl,
    Wie sein Wort soll halten.
  5. Ich glaube fest in meinem Sinn,
    Und was mein Herze glaubet,
    Das redt mein Mund in Einfalt hin:
    Wer GOtt vertraut, der bleibet.
    Die Welt und böse Rott
    Lacht des, mir zum Spott,
    Ja plagt mich noch dazu;
    Ich aber mein steh und ruh
    Auf dir, mein GOtt und Helfer.
  6. Du stürzest meiner Feinde Rat
    Und segnest, wenn sie schelten,
    Die soll ich doch die große Gnad
    Dir immer mehr vergelten?
    Ich will, HErr, meines Teils
    Den Kelch deines Heils,
    Der voller Bitterkeit,
    Doch mir zu Nutz gedeiht,
    Gehorsamlich annehmen.
  7. Was du mir zugemessen hast,
    Das will ich gerne leiden;
    Wer fröhlich trägt des Kreuzes Last,
    Dem hilft du aus mit Freuden.
    Du weißt der Deinen Not
    Und hältest ihren Tod
    Sehr hoch, sehr lieb und wert,
    Auch läßt du auf der Erd
    Ihr Blut nicht ungerochen.
  8. So zürne nun gleich alle Welt
    Mit mir, HErr, deinen Knechte:
    Du, du deckst mich in deinem Zelt
    Und reichst mir deine Rechte.
    Darüber will ich dich
    Allstets inniglich,
    So gut ich immer kann
    Mit Dank vor jedermann
    In deinem Hause preisen.

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