Kehre wieder, kehre wieder,
der du dich verloren hast;
sinke reuig bittend nieder
vor dem Herrn mit deiner Last!
Wie du bist, so darfst du kommen
und wirst gnädig angenommen.
Sieh, der Herr kommt dir entgegen,
und sein heil’ges Wort verspricht
dir Vergebung, Heil und Segen;
kehre wieder, zaudre nicht!
Kehre aus der Welt Zerstreuung
in die Einsamkeit zurück,
wo in geistiger Erneurung
deiner harrt ein neues Glück,
wo sich bald die Stürme legen,
die das Herz so wild bewegen;
wo des Heil’gen Geistes Mahnen
du mit stillem Beben hörst
und von neuem zu den Fahnen
Jesu Christi heilig schwörst!
Kehre wieder, irre Seele!
Deines Gottes treues Herz
beut Vergebung deinem Fehle,
Balsam für den Sündenschmerz.
Sieh auf den, der voll Erbarmen
dir mit ausgestreckten Armen
winket von dem Kreuzesstamme;
kehre wieder, fürchte nicht,
daß der Gnäd’ge dich verdamme,
dem sein Herz voll Liebe bricht!
Kehre wieder; neues Leben
trink in seiner Liebeshuld!
Bei dem Herrn ist viel Vergeben,
große Langmut und Geduld.
Faß ein Herz zu seinem Herzen,
er hat Trost für alle Schmerzen,
er kann alle Wunden heilen,
macht von allem Aussatz rein;
darum kehre ohne Weilen
zu ihm um und bei ihm ein!
Kehre wieder, endlich kehre
in der Liebe Heimat ein,
in die Fülle aus der Leere,
in das Wesen aus dem Schein,
aus der Lüge in die Wahrheit,
aus dem Dunkel in die Klarheit,
aus dem Tode in das Leben,
aus der Welt ins Himmelreich!
Doch was Gott dir heut will geben,
nimm auch heute — kehre gleich!