Johann Heermann – Was willst du dich betrüben,

Was willst du dich betrüben,
o meine liebe Seel’?
Tu den nur herzlich lieben,
der heißt Immanuel!
Vertrau doch ihm allein;
er wird gut alles machen
und fördern deine Sachen,
wie dir wird selig sein.

Denn Gott verlasset keinen,
der sich auf ihn verläßt.
Er bleibt getreu den Seinen,
die ihm vertrauen fest.
Läßt sich’s an wunderlich,
laß du gar nichts dir grauen;
mit Freuden wirst du schauen,
wie Gott wird helfen dir.

Auf ihn magst du es wagen
getrost mit frischem Mut;
mit ihm wirst du erjagen,
was dir ist nütz und gut.
Denn was Gott haben will,
das kann niemand verhindern
aus allen Menschenkindern,
soviel ihr’ sind im Spiel.

Er richt’s zu seinen Ehren
und deiner Seligkeit.
Soll’s sein, kein Mensch kann’s stören,
wenn’s ihm war noch so leid.
Will’s denn Gott haben nicht,
so kann’s niemand forttreiben,
es muß zurückebleiben.
Was Gott will, das geschieht.

Drum ich mich ihm ergeben,
dem sei es heimgestellt.
Nach nichts mehr ich sonst strebe
denn nur, was ihm gefällt.
Sein Will’ ist mein Begier.
Der ist und bleibt der beste,
das glaub’ ich steif und feste.
Wohl dem, der glaubt mit mir!