Laurentius Laurenti – Ach Gott, es hat mich ganz verderbt

Ach Gott, es hat mich ganz verderbt
Der Aussatz meiner Sünden,
Die mir von Adam angeerbt;
Wo soll ich Rettung finden?
Es ist mein Elend viel zu groß,
Und ist vor deinen Augen bloß,
Wie tief mein Herz verdorben.

2. Es ist verderbet mein Verstand,
Mit Finsternis umhüllet,
Der Will ist von dir abgewandt,
Mit Bosheit angefüllet,
Und die Begierden sind geneigt,
Die Lust, die aus dem Herzen steigt,
Im Werke zu vollbringen.

3. Wer kann aussprechen solchen Greul,
Der Leib und Seel beflecket?
Wer macht uns von dem Unheil heil,
Das uns hat angestecket?
Der tausendste bedenkt es nicht,
Der Sinn ist nicht dahin gericht,
Daß man davon genese.

4. Ich komm zu dir in wahrer Reu
Und bitte dich von Herzen:
O Jesu, Jesu, mache frei
Die Seele von den Schmerzen
Und dem, was sie bisher beschwert
Und ihre Lebenskraft verzehrt,
Sonst muß ich untersinken.

5. Wen sollt ich anders schreien an
Als dich, mein Heil und Leben?
Du bist allein der Helfersmann,
Der mir kann Rettung geben,
Daß ich von Sünden werde rein
Und als geheilt vor Gott erschein
Durch deinen Tod und Wunden.

6. Du weißt, o Jesu, mein Not
Und kannst nach deinem Willen
Vertreiben diesen meinen Tod
Und allen Jammer stillen;
Ja Herr, du willst, ich traue fest,
Daß du mich nicht in Angst verläßt,
Du heißt und bist ja Jesus.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States