Waldis, Burckardt – De Lauesangk

Rex Christe factor omnium.

1. O Christe, schepper, köningk, herr,
der glouigen eyn vorlößer,
Lath dy dat beth tho herten gan
der armen, de dick ropen ann.

2. Dorch güdicheit vnd gnade groth,
dorch Crütz, lyden vnd wunden roth,
Dorch götlick krafft vnd starcke handt
heffst vpgelöst des Adams bandt.

3. De du Sonn, Maen vnd Stern bereyt,
hest angedaen eyn vleyschlick kleydt,
Darynn geleden hohn vnd spot,
schendtliken doth, o ewich Godt!

4. Dorch dyn strick ys vp gelößt
de gefangen werldt vnd wardt getröst,
Dorch dyne schand gewaschen aff
der armen mynschen süud vnd straff.

5. Dat Crütze dynen licham drecht,
dyn götlick macht de erd bewecht,
Giffst vp dyn geyst mit grotem schall,
de werldt werdt düstere ouer all.

6. Thohant kumst wedder vth der hell,
ferßt vp tho dynem vader snell:
Sende vnß dyn geyst van ewicheit,
de vnß tröst ynn der sterfflicheit.

Waldis, Burckardt – De Lauesangk

Jhesu nostra redemptio.

1. Vorlößer, here Jesu Christ,
du vnße begher vnd leue bist,
Heffst alle dingk gemackt mit vlyth,
mynsch worden ynn der lesten tydt.

2. Dy thoch de grote güde dynn,
dat du wech nemst de sünde mynn,
Geleden hest den bittern doth,
dat du vns hülpest vth aller noth.

3. De helle döhr hestn vp gedann
vnd dyn gefangen vth gelann,
Du herschest, herr, gewaldichlick
inn dynes ewigen vaders ryck.

4. Wy bidden dy, o here millt,
dat du vnß öuell stillen willt,
Szo werden wy van sünden licht,
wann du vnß wysest dyn angesicht.

5. Du wollest vnße fröude synn,
giffst vnß tho lohn dat ryke dynn:
Inn dy sy vnse herlicheit
van düsser tydt ynn ewicheit.

Waldis, Burckardt – Psalm 11

Ein trost psalm, daß Got seiner Kirchen feind stürtzen vnd sein häufflin retten wölle.

1. In Gott allein setz ich meinn trost
vnd wil mich jm vertrawen,
Hat mich vom Todt auß gnad erloßt,
auff sein Wort wil ich schawen.
Wes ist dann dschult,
daß jr mich wolt
von solcher leer ab dringen,
Vnd sprecht, mir sol
sein gholffen wol,
durch menschē leer gelingen
von Gottes wort zu bringen.

2. Gleich wie der schütz seinn bogen spennt
vnd scheußt die scharpffen pfeile,
Dermaß auch menschen leer zertrennt
alls gut in kurtzer eile:
Den rechten grund
wöln sie zu stund
durch menschen tand verkeren,
Sprechen ‚der schlecht,
der frumm vnd grecht,
was solt vns der guts leren?
wir wöln sein wort nicht hören.

3. Gott aber sitzt im himel hoch,
dem sie so widersprechen:
Die mißthat gibt Er keynem nach,
er wirts gar schwerlich rechen:
Sein augen zwar
sehn alles klar,
prüfen der menschen kindern;
Wer jm recht thut,
der hats auch gut,
die bösen wirt er hindern,
irn freuel zuuermindern.

4. Ein wetter groß mit donnerplitz
wirt er lan auff sie regnen,
Ir lohn ist schwefel, fewr vnd hitz,
den frummen gibt dagegen,
Die jr angsicht
han dahin gricht,
daß sie sein Wort belieben
Vnd dem nachtracht
beid tag vnd nacht,
sich stets darinn zu üben,
die läßt er nit betrüben.

5. Des danckn wir dir, O Herre Got,
du wöllest vnser walten,
Behüten für der bösen rott,
vnd an deim wort erhalten,
Die rechte lehr
zu deiner ehr
vor diser welt bekennen,
Kein wasser, fewr
noch abenthewr
von dir nimmer abtrennen,
wie wir vns nach dir nennen.

Waldis, Burckardt – Psalm 12

Ein gebet psalm, wider die falschen lerer vnd feind, daß Got durch sein Euangelion allem irthumb vnd jamer wehren wölle.

1. Hilff, HERR, sich drein in solcher fahr,
erbarm dich deinr gemeine!
Wie sehr nimpt ab die Christlich schar,
dein heufflin wirt gar kleine,
Es ist dein Wort verachtet sehr,
man predigt eitel vnnütz ler
vnd‘ den menschen kinden.

2. Sie reden all auß falschem mund
mit vneynigem hertzen,
Ir ler steht loß, hat keinen grund,
den gwissen macht sie schmertzen,
Mit Fegfewr, Ablaß, Meß vnd Bann
die gantze welt verfüret han,
das laß dich, HERR, erbarmen.

3. Du, HERR, rott auß all heuchelei,
steur den trutzigen zungen
Die vns durch list vnd Tyrannei
von deinem wort gedrungen:
Sie sprechen stolz vnd vnuerschampt
›wir haben recht vnd das Leer Ampt,
es darff vns niemand wehren.‹

4. Weil dann das elend heufflin klein
veracht ist vnd zerstöret,
So wirdt Got selber Richter sein,
ir klag hat Er erhöret,
Sein Wort läßt leren frisch getrost,
das vns von jrem strick erlost
vnd tröstet die gewissen.

5. Das silber, offt durchs feur bewert,
wirt lauter vnd gantz reyne,
Des gleich veruolgt man hie auff erd
Gots wort vnd sein Gemeyne:
Im Creutz beweist das Wort sein krafft,
das grossen nutz bein leuten schafft,
leucht hell in allen landen.

6. Dabei wölstu vns, Herre Gott,
in einfalt reyn behüten
Vor dieser verfürischen Rott,
für jrer list vnd wüten:
Dann wo der Gotloß hauff regiert,
da wirt dein volck genarrt, verfürt
in ein Abgöttisch wesen.

7. Got Vatter, Son, Heiligem geist,
im einfaltigen wesen,
Der vns sein wort hie glauben heyßt
all die Er hat erlesen,
Von Ewigkeyt jm außerwelt,
auß gnad für kinder hat gezelt,
dem sei lob, preiß vnd Ehre.

Waldis, Burckardt – Psalm 13

Gebetpsalm wider schwermütigkeyt des geists, daß Gott trösten vnd helffen wölle.

1. Ach, HERR, wie lang wiltu ietz mein
so gar vnd gantz vergessen?
Verbirgst das frölich antlitz dein,
weil mich vnfäl besessen?
Wie lang sol sich
ängsten teglich
mein seel vnd hertz verschmachten?
Wie lang sol doch
der feind mir nach
stellen vnd gar verachten
vnd vber mich erheben?

2. Ach, HERR, schaw doch auff mein elend,
wölst mein gebet erhören,
Dein gnedig ohren zu mir wend,
dein antlitz zu mir keren,
Mein angesicht
laß trawren nicht
vnd halt mein augen offen,
Daß mich die not
nit senck inn todt,
für leyd nit werd entschloffen,
HERR, schaff, daß ich mög leben.

3. Ach, hilff mir, HERR, machs nit zu lang,
daß meine feind nit bochen,
Sprechen ›wie wirt jm ietz so bang!
wir haben vns gerochen.‹
Wann ich on sig
darnider lig,
als hetstu mein vergessen,
Dann werden sie
jmmer vnd ie
hoffertig vnd vermessen
sprechen, jn sei gelungen.

4. Ich aber hoff auff deine gnad
vnd weyß, du hilffest gerne.
Mein hertz sich des gefrewet hat,
dein trost ist mir nit ferne,
Darumb sol dir
all zeit von mir
so lang ich leb auff erden,
Weil deine güt
wol an mir thut,
dein ehr verbreytet werden
vnd ewig lob gesungen.

Waldis, Burckardt – Psalm 15

Ermanung zur gerechtigkeyt, daß Gott seiner Kirchen glider ewiglich erhalten wölle.

1. Welchs mensch sich hat
im glauben Got
gar vnd gantz vbergeben,
Der seh wol zu,
daß er recht thu,
nach Gottes willn zu leben,
Durch welche werck
auff Gottes berg
er mög erhalten bleiben,
vnd merck gar wol
was wir jm hie fürschreiben.

2. Wer einher geht
vnd wol besteht
für Gott mit gutem gwissen,
Von hertzen schlecht,
gantz frumb vnd grecht,
ist stehts dazu geflissen
Daß er in güt
mit rechtem gmüt
die warheyt red von hertzen,
on argelist,
on heuchelei vnd schmertzen.

3. Wer des verschönt,
daß er nit hönt
seinn nechsten hinder rücken,
In nit beleugt,
auch nit betreugt
mit hinderlist vnd tücken,
Wer seine zung
gegn alt vnd jung
zum besten weyß zu zwingen
vnd schickt sich recht
in allen seinen dingen.

4. Wer nit groß acht
gotlosen pracht
vnd sich nit an sie keret,
Sondern geht fort
nach gottes wort,
die Gotsförchtigen ehret,
Wer seinen eyd
mit gutem bscheyd
seim nechsten schwert mit trewen
vnd helts jm gwiß,
den wirt es nimmer rewen.

5. Wer nit sein gut
auff wucher thut,
daß er auff vorteyl dencke,
Hat stets gedult
mit der vnschuld,
nimpt vber sie kein geschencke,
Wer darnach streb,
daß er so leb
wie wir jm hie für schreiben,
wird hie vnd dort
ewig erhalten bleiben.

6. Das hilff vns, HERR,
durch deine ehr,
wölst vnser immer walten,
Wir an deim wort
beid hie vnd dort
selig werden erhalten.
Dich, Vatter fron,
vnd deinen Son
wöllen wir Ewig loben,
dein Heilger geist
wöll vns mit gnad begaben.

Waldis, Burckardt – Psalm 16

Ein weissagung vom leiden vnd aufferstehung Christi.

1. Hort zu, jr Christen alle sandt,
von Gott wil ich ietz singen,
Wie er Christ, seinen son, hat gsandt,
seinn willen zu volbringen:
Für die so er jm außerkorn
hat er gesetzt sein leben,
sich in den Todt gegeben,
Daß sie würden auffs new geborn,
die heiligen auff erden
vnnd die hie selig werden.

2. Er spricht ›die jrem eygen thun
vnd menschen werck nach trachten,
Daß sie da durch kommen zur suhn,
wann sie jr opffer schlachten,
Ich wil verwerffen jre gab,
jrs namens nimmer gdencken,
den meinen wil ich schencken
Das Erb, welchs ich erworben hab
durch mein leiden vnd blute
den glaubigen zu gute.

3. Drumb wirt der HERR durch mich gepreist,
der mich auch vnderrichtet,
Sein götlich hülff allzeit beweist,
sein recht hand für mich sichtet.
Vor jm bin ich auch immerdar,
des frew ich mich von hertzen,
erlöst von todes schmertzen,
Hinfürter hats mit mir kein fahr,
fürn feinden werd wol bleiben
die sich wölln an mich reiben.

4. Das grab meinn leib nicht halten mag,
das Er solt drinn verwesen,
Wird aufferstehn am dritten tag
vnd von dem tod genesen,
Gen himel farn in herligkeit
mit grosser freud vnd wonne
vil klarer dann die Sonne,
Zur rechten Gots in Ewigkeyt
in menschlicher gestalte
durch Götlich krafft vnd gwalte.‹

5. Das gib, HERR, durch dein gnade groß,
daß wir im rechten glauben
Dort werden deine haußgenoß,
da vns kein feind mag rauben,
Da du all freud vnd herligkeyt
vnd das Ewige leben
den glaubigen wirst geben,
Dein heilige dreifaltigkeyt
in deinem thron dort oben
wir Ewig preisn vnd loben.

Waldis, Burckardt – Psalm 25

Gebetpsalm, daß Got regieren, sünde vergeben, trösten vnd erretten wölle.

1. An allen menschen gar verzagt
zu dir mein seel wil geben,
HERR, Got, auff dich hab ichs gewagt,
erhalt mich bei dem leben,
All mein zuflucht stell ich an dich,
laß nit zuschanden werden mich,
daß sich mein feind nit frewen.

2. Es wirt niemand verschämet stehn
von den die auff dich bawen,
An deiner hand sie sicher gehn,
der kauff wirt sie nit rawen,
Verschämet müssen all die sein
die leyd anthun den armen dein
vn recht vnd all vrsachen.

3. Zeyg mir den weg der grechtigkeyt,
den steyg zu dir mich lere,
Vnd leyte mich in deinr warheyt,
dann du bist Got mein HERRE,
Mein heyl vnd trost, mein hülff vnd rath,
daran mein seel ein gfallen hat
vnd stedtig darauff trutzet.

4. Laß dir, mein Gott, zu hertzen gehn
vnd wöllst daran gedencken,
Wie all die deinen mit dir stehn
den du dein gnad thust schencken,
Von Ewigkeyt in auß ersehn,
bewaret in dem rathe dein,
da durch sie selig werden.

5. Meiner jugent vnwissenheyt
vnd aller meiner schulde
Gdenck nit, mein Got, sie sind mir leyd,
sonder nach deiner hulde
Wöllstu, O HERR, erbarmen dich,
von allen sünden freien mich
vmb deiner güte willen.

6. Der HERR ist gut, richtig vnd süß
allen die an jm hangen.
Ob auff dem weg schon gleit jr füß,
wirt Er sie doch empfangen
Vnd leren sie den willen sein,
geschriben in jr hertze fein
nach seinem wolgefallen.

7. Des HERREN weg sind stedts gestelt
auff warheyt, guad vnd güten,
Den seinen Er die zusag helt
vnd wils dabei behüten
Die fragen nach dem worte sein
vnd glauben was Er lobt darinn,
wie vns die schrifft vermeldet.

8. Vmb deines Namens willn, O HERR,
biß gnedig meiner Sünde.
Sie wächst vnd mehrt sich immermehr
vnd schreckt mich alle stunde.
Drumb leer mich dein gesetz all tag,
daß ich den weg erwelen mag
der dir ist wolgefellig.

9. Wer lebet in der Gottes forcht
wirdt seine güter erben,
Wer im glauben seim Wort gehorcht
die sollen nicht verderben,
Der HERR ist jr verborgen schildt,
sein Geheymniß Er jn vermeldt
die nach seim willen leben.

10. Mein augen sind all zeit zu dir,
o HERR, mein Got, gerichtet,
Daß du helffst auß dem netze mir
dern die mich han vernichtet.
Erbarm dich mein vnd sih mich an,
dann arm bin ich, von iederman
auch gar vnd gantz verlassen.

11. Meins hertzen weh richt mich ietz hin,
komm, HERR, vnd tröst mich wider.
Schaw, wie ich gar vernichtet bin,
im elend lig darnider.
Darumb vergib die Sünde mein,
sih an, wie vil der feinde sein
die mich on sach verfolgen.

12. Beschütz mein seel vnd rette mich,
laß mich nit gar verkommen.
Meinn trost setz ich allein auff dich,
des frewen sich die frommen,
So komm bald, HERR, vnd hilff vns auff,
Israel, deinem armen hauff,
der dir allein anhanget.

13. Got Vatter, Son vnd Heilgem geist
wöllen wir ewig preisen,
Sein wolthat rhümen allermeist
die er vns thut beweisen,
Der vns auff erden gnug beschert,
die seel auch ewig dort ernert,
dem singn wir Haleluia.

Waldis, Burckardt – Psalm 32

Ein leer von vergebung d’sünden, daß wir vnsere sündhafft natur erkennen, vmb gnad bitten, vnd vergebung der sünd durch Christum hoffen sollen.

1. Wol dem menschen, dem sünden vil
vnd missethat vergeben
Vnn dems Got nit zu rechnen wil,
für den todt gibt das leben!
Dann da ich wolt
mein sünd vnd schuldt
vor dir, Herr, nicht bekennen,
Verdorrt mein safft
vnd all mein krafft,
must mich einn sünd‘ nennen.

2. Dann deine hand war vber mir
vnd truckt mich tag vnd nachte,
Macht mir die Sünd so groß vnd schwer,
daß all mein gbein verschmachte,
Da sprach ›Ich muß
mich kern zur buß,
bekennen mein gebrechen‹:
Dein zorn ließ ab,
bald sünd vergab,
wilt mir kein schuld zurechnen

3. Dafür dich auch von anbegin
all Heilgen han gebetten,
Daß du auß gnad vergabest jn
jr schuld vnd vbertretten,
Dadurch sie sein
gantz frei vnd reyn
von sünd vnd Hellschem schrecken,
Wirst sie on klag
am jüngsten tag
zur herrligkeyt erwecken.

4. Du bist, Herr Got, mein schirm vnd schutz,
wöllst mich für angst behüten,
Daß mir nit schad der sünden trutz,
der Hell vnd Teuffels wüten:
Zeyg mir dein weg
vnd deine steg
vnd mach mich, Herr, verstendig,
Daß ich nit werd
gleich wie ein pferd
wild, fräch vnd gar vnbendig.

5. Der gotloß wirt für seine Sünd
beyd hie vnd dort geplaget,
Der glaubig stedts gnad bei dir sindt,
wie vns dein Wort zusaget:
Drumb dancken wir,
daß deine leer
thut vnser hertz vernewen.
In deinem rhum
gerecht vnd frumm
wölln wir vns Ewig frewen.

Waldis, Burckardt – Psalm 34

Ein Danckpsalm, für die geystlichen gaben, Daß Got die seinen erhört, hilfft, tröst vnd schützt in allen nöten.

1. Ich wil den HERRN stedts loben
vnd alle stund
sol sein lob sein in meinem mund.
Sein rhum wirt hoch erhaben,
das krefftiglich
der elend hörts vnn frewet sich.
Den HERRN wölt mit mir preisen,
samptlich mit ein
laßt vns dem HERREN dāckbar sein,
Sein hülff wil vns beweisē,
wer jm gehorcht,
de hilfft er stets auß aller forcht.

2. Die hertzlich für jm betten,
jr angesicht
läßt Er zu schanden werden nicht.
Den elenden zu retten
hört bald sein bitt
vnd läßt jn in den nöten nit.
Sein freuntlicheyt wölt schmecken,
wol dem der bawt
auff jn, in all seinr not vertrawt.
Sein Engel wirt sie bdecken
rings vmb sie her
vnd hilfft jn stedts auß aller gfehr.

3. All die jm widerstreben
vnd sich verlan
auff reichthumb, die soln mangel han.
Den frommen wirt gnug geben,
wer jm gehorcht
vnd lebt allzeit in seiner forcht.
Ir kinder, kompt vnd höret:
ich wil euch lern
die zucht vnd rechte forcht des HERRN.
Wer gut leben begeret,
der bhüt sein zung
vor falscher leer vnd lesterung.

4. Laß ab vom bösen leben
vnd thu das gut,
such frid in einfaltigem mut,
So wirt dir Got gnug geben,
er neygt sein ohr,
auff das Er dein gebet erhor.
Seinn grimm vnd zorn läßt walten
vber mißthat
vnd wer was böß im sinne hat,
Daß man nit von jn halte
vnd hie auff erd
jrs Namens bald vergessen werd.

5. Wann die gerechten betten,
so hört sie Got,
errettet sie auß aller not.
Er wil nah bei sie tretten,
daß ers vffricht
welchen die not jr hertz zerbricht,
Meynen, sie seien gscheyden
von Gottes gnad,
weil sie die Sünd zerschlagen hat:
So muß der grecht vil leiden,
doch auß dem alln
hilfft jn Got nach seim wolgefalln.

6. All die den frommen hassen
sölln haben schuldt,
vnglück lödtets mit vngedult.
Der HERR wirt nit verlassen
die danckbar sein,
behüt vor schaden jr gebeyn.
Vnd all die auff jn schawen
erlöst er gar
auß aller not vnd todes fahr.
Die sich dem HERRN vertrawen,
die sollen nicht
verklagt werden vor Gotts gericht.

7. Hilff vns zu disen zeiten,
o Got so fron,
durch Christum deinen lieben Son,
Daß wirs im glauben beyten
vnd deinr zusag
erwarten an dein jüngsten tag,
Dieweil vns steissig ieben
in rechter gdult,
verfolgung leiden one schuldt,
Christlich von hertzen lieben,
von sünden rein
dort bei im ewig selig sein.