Vespasius, Hermann – Zart schöne Junckfruw, gedenck vnd schow

ZArt schöne Junckfruw, gedenck vnd schow,
dat sick dyn leue in steder öue
na Christo seer do krencken;
Neen row lath dick, so lange dath sick
syne ögelyn syn mit gnaden schyn
jegen dy fründtlick doen wencken;
Alß denn hefft dicch gantz kkrefftichlich
syne leue vnd gunst beseten:
darum schow an, wat he dy ghan,
dyner werdt he nicht vörgheten.

Dyn Roter Mundt tho aller stundt
heb wol in hoedt, denn idt nicht goedt
so alle tydt tho schertzen;
Idt is jo recht, dat Christus secht:
vele goder wordt ghan jümmer vordt
vth einem reinen Harten.
Keer wedder bald, vnde dy endtholvt
veel schertz vnd der glyken:
och, schöne Junckfruw, vp CHRIstum trüw
vnde do van ehm nicht wyken!

Dyn leue, segg ick, an ehm nich brick,
efft dn schön Gewaldt hedst mannichfualdt
vnd kundst vele böses schaffen!
Heb goedt gebeer, bewar dyn Eher,
so heffstu loff in aller proff
vnd werdt dy Nemandt straffen.
Ergryff dyn gern Christ dynem HERR
vnd syner leue geuangen,
tho aller stundt van Harten grundt
drag stetz na ehm vörlangen.

Quelle