Ain hübsch new lied und ist in dem thon Von erst so wöll wir loben, Maria die rayne mayd.
(Offenes Blatt in folio. Königl. Bibliothek zu Berlin.)
ZU eeren so wöll wir singen
der werden Christenheit;
Got wöll, das es uns gelinge!
würt manichen werden layd:
Mir greyffens an mit rechten;
got helff uns armen knechten,
das wir jrn hochmut prechen,
den sie getriben haben,
der Bapst mit seynen knaben!
Sie machen aplasz brieffe
und lassens aussergon,
Damit sie uns betrieben:
mir wöllens nit mer thon!
Sie seynd im land umb gelauffen,
gots gnad thond sie uns verkauffen:
het mir sie lassen ersauffen
in einem dieffen see,
so geschechs uns mymmer mee!
Der schimpf der will sich machen,
es schickt sich eben also:
Man spürts in allen sachen,
das sein wir teütschen fro!
Mir wöllent nit verzagen,
ob sie kein Concilium haben:
mit gewalt wöllen wirs verjagen,
das wolt got ymmer me,
thut den Papisten we.
Hört zu, jr liebe mannen,
mörckt, wie der handel stet:
Der Bapst hat uns gefangen,
wolt got, dasz ein ende het
Mit seinen menschen gesetzen,
got thut uns söllichs ergetzen;
mir lond uns nit mer tretzen
wol mit dem falschen bann,
man halt nichts mer daruon!
Ir hond vil hören sagen
wol von dem Entechrist:
Ir dürfft nit weyter fragen,
er schon vorhanden ist:
Zu Rom ist er geboren,
die walhen haben jn erkoren!
das spil hond sie verloren:
wol mit der Teutschen syn
sie nit mer treyben gewyn!
Gott wöll, das werd gebrochen
der Bischoff übermut!
Es bleybt nit ungerochen,
jr werden Christen gut:
Sy thond uns vil vertreyben,
die uns recht warheit schreyben,
sie lassen keinen beleyben:
das mag sie helffen nicht,
als Ulrich von Hutten spricht.
Es ist nit wol besunnen,
das als gestlich will sein!
Man findt vil münch und nunnen
in ausserlichem schein
Mit jren gleyssers wercken,
darauff thond sie sich stercken,
und maynant, man sols nit mercken:
sie haben falschen mut,
jr maynung ist nit gut.
Es stat in grossen sorgen
ja mit der gestlicheyt:
Gots wort hond sie verborgen,
es muß jn werden layd!
Die Bibel hond sie uns lassen ligen,
das Ewangelium geschwigen,
domit sie uns betriegen
und stöllent nach dem gelt,
als Doctor Martinus melt.
Hört zu, jr Fürsten und herren!
merckt, wie der handel stand:
Schand ist jn worden eeren,
sie nyemen das gantze land.
Sy helffen uns nichts erwerben,
unser güeter thond sy erben
vil ee und dann wir sterben,
das ist ein böses spil:
münch und pfaffen seind zu vil!
Darumb thon sie fleyssig lügen,
wer uns den seckel ler:
Vor zeyten waren vil Juden,
yetz findt man wenig mer:
Wo sein sie all hin kummen?
man hat sie wol vernumen:
die pfaffen, Münch und Nunnen,
man spürt in aller welt:
die Pfaffen hond das gelt!
Und fieren ein buben leben,
das merckt man und auch weyb;
Man will in nichts mehr geben,
daruon kumpt grosser neyd.
Das geystlich recht leyt gefangen,
der aplasz ist vergangen,
nun hilfft nit mer jr brangen:
sie begeren des Kaysers rat!
Contz leffel gesungen hat.
Der bösen dück,
Der frummen glück.