1.) Komm, Heilger Geist, komm niederwärts,
Schieß in mein kalt und finster Herz
Dein’n hellen Lichts- und Liebestrahl
Bereit mein Herz zu deinem Saal!
2.) Du wahrer Armenvater fromm,
Du Geber guter Gaben, komm,
Komm, Licht der Herzen, komm herein,
Leit mich in alle Wahrheit ein!
3.) Komm, Tröster derer, die betrübt,
Du süßer Gast der’r, die verliebt,
Du sanfte Kühlung solcher, die
In Kreuz und Leiden schwitzen hie!
4.) In Müh und Unruh gibst du Ruh,
Die größte Hitze linderst du,
Selbst wenn das Aug in Tränen fließt,
Das Herz oft deinen Trost genießt.
5.) O du höchst selig’s Gottheitslicht,
Ach, lass mich ja im Finstern nicht.
Mit deiner Glut, mit deinem Glanz
Mein Innerstes erfülle ganz!
6.) Mein Herz ohn dich und deine Gnad
Kein Leben, Kraft noch Tugend hat.
So tief die Sünde in mir steckt,
Dass Leib und Seel und Geist befleckt.
7.) Drum wasche, was besudelt, doch,
Befeuchte, was so dürre noch,
Und was in mir möcht sein verwund’t,
Das mach, o Salböl, recht gesund!
8.) Mach mild und weich, was steif und hart,
Erwärme, was vor Kält erstarrt,
Was irgend möchte sein verirrt,
Das führ zurecht, getreuer Hirt!
9.) Schenk uns, dein’m armen Häufelein,
Die in dich trauen nur allein,
Ins Herz die heilge Siebenzahl
Dein’r hohen Gaben allzumal.
10.) Gib Gnade, Tugend, Heiligkeit
Und endlich nach vollbrachtem Streit
Die volle Seligkeit dazu
In ew’ger Glorie, Freud und Ruh!