1.) Wend ab deinen Zorn,
Lieber Gott, mit Gnaden
Und lass nicht wüten
Deine blut’gen Ruten,
Richt uns nicht streng
Nach unsern Missetaten
Sondern nach Güte!
2.) Denn so du wolltest
Nach Verdienst bestrafen,
Wer könnte deinen Zorn
Und Grimm ertragen?
All’s müsst‘ vergehen,
Was du hast geschaffen,
Vor deinen Plagen.
3.) Vergib, Herr, gnädig
Unsre großen Schulden,
Lass über das Recht
Deine Gnade walten,
Denn du pflegest
Zu schon‘ nach großer Hulde,
Uns zu erhalten.
4.) Sind wir doch arme
Würmlein, Staub und Erden
Mit Erbsünd‘, Schwachheit
Not und Tod beladen:
Warum sollten wir
Gar zu nichte werden
Im Zorn, ohn‘ Gnaden?
5.) Sieh an deines Sohns
Kreuz und bitter Leiden,
Der uns erlöset hat
Mit seinem Blute
Und eröffnen lassen
Sein Herz und Seiten,
Der Welt zu Gute.
6,) Darum, o Vater,
Lass uns nicht verderben,
Dein‘ Gnad‘ und Geist
Durch Christum wollst uns geben.
Mach‘ uns samt ihm
Des Himmelreiches Erben,
Mit dir zu leben.