O Mensch, wilt du für Gott bestahn,
täglich laß dir zu hertzen gahn,
Wie elend du von anfang bist,
verderbet gar durch Teuffels list.
Hab rew und leyd uber deine Sünd,
gedenck allzeit der letzten stund,
An welcher du must durch den Tod
auß schwerer Last dringen zu Gott.
Erheb dein Hertz durch ware rew,
im Wort ergreiff die Göttlich trew,
Die dir vergibt durch Jesum Christ
alles, daran du sündig bist.
Und danck von Hertzen und bitt darneben,
das er regier dein thun unnd leben,
Darnach fang an dein Arbt mit frid,
und wiß, das Gott auch arbeyt mit.
Dann wer sein arbeyt thut mit fleiß
unnd Gott darneben gibt den preiß,
Und bittet ferrner umb genad,
derselb für Gott keyn mangel hat.
Doch sei dein Gebett also gericht:
HERR Gott, ich bitt, verlaß mich nit!
Gib, das ich nicht von deinem Wort
abweich auff ungebürlich orth!
Sonder das ich das höher hallt
dann Gelt, Reichthumb und all gewalt,
Das ich von deinem Wort allzeit
gern hör unnd red, unnd sei bereyt,
In deinen willen mich zu geben,
so lang ich bin in disem leben!
Gib, das ich denck an deinen Bund!
verleih mir, HERR, eyn selig stund!