Neander, Joachim – Komm o komm Du Geist des Lebens

Komm, o komm, Du Geist des Lebens,
Wahrer Gott von Ewigkeit!
Deine Kraft sei nicht vergebens,
Sie erfüll uns jederzeit:
So wird Geist, ja Licht und Schein
In dem dunkeln Herzen sein.

Gieb in unser Herz und Sinnen
Weisheit, Rath, Verstand und Zucht,
Daß wir Andres nicht beginnen,
Denn was nur Dein Wille sucht;
Dein Erkenntniß werde groß
Und mach uns vom Irrthum los!

Zeige, Herr, die Wohlfahrtsstege!
Führ uns auf der rechten Bahn,
Räume alles aus dem Wege
Was im Lauf uns hindern kann.
Wirke Reu‘ an Sünden Statt,
Wenn der Fuß gestrauchelt hat!

Laß uns stets Dein Zeugniß fühlen,
Daß wir Gottes Kinder sind,
Die auf Ihn alleine zielen,
Wann sich Noth und Drangsal find’t!
Denn des Vaters Liebesruth‘
Ist uns allewege gut.

Reiz uns, daß wir zu Ihm treten
Frei, mit aller Freudigkeit;
Seufz auch in uns, wann wir beten,
Und vertritt uns allezeit:
So wird unsre Bitt‘ erhört
Und die Zuversicht vermehrt.

Wird uns dann um Trost auch bange,
Daß das Herz oft rufen muß:
Ach, mein Gott, mein Gott, wie lange!
Ei, so mache den Beschluß;
Sprich der Seele tröstlich zu,
Und gieb Muth, Geduld und Ruh‘!

O Du Geist der Kraft und Stärke,
Du gewisser neuer Geist,
Fördre in uns Deine Werke,
Wenn der Feind uns fliehen heißt;
Schenk uns Waffen in dem Krieg,
Und erhalt in uns den Sieg!

Herr, bewahr auch unsern Glauben,
Daß kein Teufel, Tod, noch Spott
Uns denselben möge rauben;
Du bist unser Schutz und Gott!
Sagt das Fleisch gleich immer nein,
Laß Dein Wort gewisser sein!

Wann wir endlich sollen sterben,
So versichre uns je mehr
Als des Himmelreiches Erben
Jener Herrlichkeit und Ehr‘,
Die Gott giebt durch Jesum Christ,
Und nicht auszusprechen ist.

Schaff – Deutsches Gesangbuch

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