1533
Nach V. Babst Geystl. Lieder. 1545. 8. Nr. LIII. Bogen Q. S. 11 – 14. V. 2 stammt aus älterer Zeit. S. Hoffmann Gesch. d. D. K. 1854. I. S. 197
Der Tag der ist so Freuden reich
Aller Creature.
Denn Gottes Sohn vom Himmel Reich
Ueber die Nature
Von einer Jungfrau ist geborn.
Maria, du bist auserkorn,
Daß du Mutter wärest.
Was geschah so wünderleich?
Gottes Sohn von Himmel Reich,
Der ist Mensch geboren.
Ein Kindelein so löbelich
Ist uns geboren heute
Von einer Jungfrau säuberlich
Zu Trost uns armen Leuten.
Wär uns das Kindlein nicht geborn,
So wärn wir allzumal verlorn;
Das Heil ist unser aller.
Ei, du süßer Jesu Christ,
Daß du Mensch geboren bist,
Behüt uns für der Helle.
Als die Sonn durchscheint das Glas
Mit ihrem klaren Scheine,
Und doch nicht versehret das,
So merket allgemeine,
Zu gleicher Weis geboren ward
Von einer Jungfrau rein und zart
Gottes Sohn der Werthe;
In ein Kripp ward er geleit,
Große Marter für uns leid
Hie auf dieser Erde.
Die Hirten auf dem Felde warn,
Erfuhren neue Mähre
Von den engelischen Schaarn,
Wie Christ geboren wäre,
Ein König über alle König groß.
Herod die Red gar sehr verdroß,
Aussand er seine Boten.
Ei, wie gar ein falsche List
Erdacht er wider Jesum Christ.
Die Kindlein ließ er tödten.