Tersteegen, Gerhard – O Gott, o Geist, o Licht des Lebens

1. O Gott, o Geist, o Licht des Lebens,
das uns im Todesschatten scheint,
du scheinst und lockst so lang vergebens,
weil Finsternis dem Lichte feind,
du Geist, der nun in mich gegeben,
gib neue Kraft, gib frisches Leben!

2. Entdecke alles und verzehre,
was nicht in deinem Lichterein,
wenn’s mir gleich noch so schmerzlich wäre;
die Wonne folget nach der Pein.
Du wirst mich aus dem finstern Alten
in Jesu Klarheit umgestalten.

3. O Geist, o Strom, der uns vom Sohne
eröffnet und kristallenrein
aus Gottes und des Lammes Throne
nun quillt in stille Herzen ein:
ich öffne meinen Mund und sinke
hin zu der Quelle, daßich trinke!

4. Ich lass‘ mich dir und bleib‘ indessen,
von allem abgekehrt, nur dein.
Ich will die Welt und mich vergessen
und innigst glauben: Gott ist mein.
O Gott, o Geist, o Licht des Lebens,
man harret deiner nicht vergebens.

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