Auf Mariä Verkündigung.
Weise: Durch Adams Fall ist ganz.
Nun ist der Tag der Seligkeit
Den Sündern angebrochen,
Nun ist des Teufels Mord und Neid
Gedämpfet und gerochen1).
Denn Gottes Sohn,
Der Gnadenthron,
Ist selbst in’s Mittel kommen,
Das höchste Gut
Hat Fleisch und Blut
Von Menschen angenommen.
Nun ist des Vaters Wort erfüllt
Der Gläubigen Verlangen
Ist nun nach Herzenswunsch gestillt,
Denn Jesus ist empfangen.
Der uns erhält,
Hat sich gesellt
Zu den verlornen Sündern.
War er gleich reich,
Wird er doch gleich
Den armen Menschenkindern.
O süßer Trost, o großes Glück,
Das aller Welt entstehet,
Gott giebt uns einen Gnadenblick
Und hat uns hoch erhöhet,
Daß unser Stand
Ist nah verwandt
Mit Gott uns seinem Worte.
Nun haben wir
Durch Jesum hier
Zum Himmel eine Pforte.
Gott hat sich unser Fleisch vermählt
Und unter uns auf Erden
Sich seinen Himmel auserwählt,
Auf daß wir himmlisch werden.
Zu seiner Braut
Hat er vertraut
Das menschliche Geschlechte,
Und uns bedacht
Aus Liebesmacht
Mit seinem Kindesrechte.
Trotz sei nun dir, du Seelenfeind,
Trotz allen deinen Pfeilen!
Denn unter uns wohnt unser Freund,
Der Heiland, uns zu heilen.
Hier ist der Mann,
Der helfen kann,
Und deinen Kopf zertreten;
Hier ist ein Kind,
Das sich verbind’t,
Uns ewig zu verbeten.
O Jesu, trauter Gottessohn,
Der du zwar Mensch geboren,
Und doch von deinem Ehrenthron
Und Gottheit nichts verloren:
Hilf, daß wir dich
Nun ewiglich
In unsern Herzen tragen
Durch Kreuz und Leid
Zur Herrlichkeit
Mit dir uns durchzuschlagen.