Juda, Leo – GOtts gnad und sin barmhertzigkeit

GOtts gnad und sin barmhertzigkeit
ist dem bereit,
der rüwen siner sünden treyt
und hoffet recht zeläben;
Der selbig man faacht ylends an
flyssig zegon
und schnell zewandlen Gottes ban,
den lastren widersträben.
Und das im Gott hat geben,
das brucht er wol, thut was er sol
zu gfallen jm on underlaß,
den nächsten hebt er rechter maß
und wandlet stäts uff Gottes straß.

Sin fleisch das dempt er tag und nacht,
trybt keinen pracht,
mit bätten er ouch ernstlich wacht,
anfechtung zeuertryben.
Mit Christo ist er in sin tod
durch angst und not
vergraben und gestorben tod,
begert in jm zeblyben,
Dahin all ding zeschyben,
das er yetz sey on glychßnery
erstanden recht und warlich läb,
kein letzung fürhin andren geb,
ulln synden mannlich widerstreb.

Sin crütz treit er ouch Christo nach,
begärt kein raach,
erlydet frölich schand und schmach,
sim Herren zugefallen.
Sin hoffnung, die er hat zu Gott,
wirdt nie zespott
und ob er ouch glych sterben sott,
so wirt er nit abfallen,
Dann Gott liebt er ob allen:
uß solcher huld lydt er mit gdult
die rut, die jm der vatter sendt,
zu dem er sich gantz willig wendt,
verharrt styff biß an sin end.

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